Nachdem die ersten beiden Austragungen auf positive Resonanz stiessen, findet die Zug Pride auch in diesem Jahr statt. Kommenden Samstag lädt das Kulturzentrum Galvanik mit einem bunten Programm zur wohl kleinsten Pride der Welt.
Die Verantwortlichen der Zug Pride halten bei der diesjährigen Ausgabe am bewährten Konzept fest und schaffen am Samstag, 19. August, einen ungezwungenen Ort für Begegnung und Austausch. Die Regenbogenflagge wird über den Besucherinnen und Besuchern wehen – als Zeichen für Toleranz und Akzeptanz der Vielfalt von Lebensformen. Die Verantwortlichen des Kulturzentrums Galvanik laden ein zur insgesamt dritten Ausgabe der Zug Pride. Dies tun sie in Zusammenarbeit mit der Bibliothek Zug, Queer Zug, Pride Zentralschweiz, Pink Cross und Checkpoint Luzern.
Die Bibliothek Zug präsentiert eine kuratierte Auswahl von Literatur zu queeren Themen. An diversen Infoständen verschiedener LGBTIQ*-Organisationen wird über deren Tätigkeit informiert. Als Anlaufstelle werden Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen Organisationen für Gespräche zur Verfügung stehen. Der Aussenbereich der Galvanik lädt mit einem kulinarischen Angebot und musikalischer Unterhaltung zum Verweilen ein. Und: Illustre Gäste werden im Talk zum Thema «Grellbunt kann jeder» kontroverse und unbequeme Fragen beantworten.
«Unterstützung und Solidarität sind wichtig. Die Galvanik möchte unbedingt auch ihren Teil dazu beitragen und veranstaltet dieses Jahr deshalb bereits die dritte Zug Pride», sagt Eila Bredehöft, Geschäftsleiterin der Galvanik. Mitorganisator Remo Hegglin ergänzt: «Solange Teile unserer Gesellschaft der queeren Gemeinschaft mit Unsicherheit und Ablehnung, aber auch mit Hass und Gewalt begegnen, braucht es Veranstaltungen wie diese.» Auch die Stadt Zug sei bunt. Auf diese Weise könne sie unmittelbar zum Ausdruck bringen, wie divers und tolerant sie sei.
Drag Queens über die Schultern schauen
Die Drag Queens Cam Bucket, Rachel Harder und Tatjana Big Tattas werden die Partynacht durch ihre Auftritte massgeblich bereichern. Die drei Kunstschaffenden lassen sich ab 18 Uhr bei der Transformation zur Bühnenkunstfigur ungeschminkt über die Schultern schauen. Das ist ein Konzept, das in den vergangenen Jahren beim Publikum auf grosses Interesse gestossen ist, wie Eila Bredehöft sagt. Rachel Harder freut sich auf ihren Auftritt: «Die Sichtbarkeit queerer Themen und von Personen, welche diese vertreten, sind überall wichtig. Und gerade an Orten, wo man queeres Leben nicht unbedingt erwarten würde, ist eine Pride besonders öffentlichkeitswirksam», erklärt sie gegenüber FonTimes.
Harder tritt mit zwei grundverschiedenen Solo-Nummern auf. Eine Entertainment-Nummer aus den 80er-Jahren sowie eine ruhige Performance mit Live-Gesang mit dem Titel «Purification», verrät sie. Am Schluss tritt sie zusammen mit den anderen beiden Drag Queens zu einem Disney-Song auf. «Es lohnt sich also, zu kommen», rührt sie die Werbetrommel.
Eine musikalische Zeitreise
Die Musikerin Jovana nimmt das Publikum mit ihrer Gitarre auf eine Zeitreise zu den Ursprüngen des Country, Blues und Folk. Besucherinnen und Besucher können sich auf Klassiker von Künstlerinnen und Künstler freuen, die bis heute die Musikwelt prägen: von Elizabeth Cotten und Mississippi John Hurt bis Dolly Parton.
Der Nachmittag ab 16 Uhr bietet ein abwechslungsreiches Programm für die ganze Familie mit Live-Musik und Glitzerschminken. Am späteren Abend laden die Verantwortlichen zur Party mit DJ Gönnungshof & Hausvrau, bevor um 23 Uhr die Dragshow ein weiterer und letzter Höhepunkt des bunten Tages bietet.
Die Pride hat in vielen Orten der Welt seit Jahren Tradition. Der Ursprung der Pride liegt 1969 in der Christopher Street in New York im Aufstand queerer Menschen gegen wiederholte Razzien in Kneipen und die damit einhergehende Gewalt gegen Menschen, die nicht einem heteronormativen Weltbild entsprechen. Jährlich wird an diesen Befreiungsschlag der queeren Gemeinschaft erinnert.