Kleine, quadratische Bilder, die an das gute alte Polaroid erinnern – damit hat sich Instagram einen Namen gemacht und ist heute wohl die beliebteste Foto-Community. Nicht ganz ohne Grund. Das soziale Medium eignet sich hervorragend als Inspirationsquelle. Sei es als bunter Reiseführer, leckeres Kochbuch oder schweisstreibender Personal Trainer. Es gibt dort nichts, was es nicht gibt. Aber wie kann man Instagram für sich persönlich am besten nutzen? Und wie mache ich das perfekte Instagram-Bild?
80 Millionen Bilder und mehr werden tagtäglich auf Instagram von rund 200 Millionen Nutzern gepostet. Da kann man schnell den Überblick verlieren. Zum Glück gibt es die sogenannten Hashtags (deutsch: Schlagwörter). Mit deren Hilfe kann man seine Bilder in bestimmte Kategorien einordnen oder die Bedeutung und Interessen hinter dem Bild klar zum Ausdruck bringen. Diese Hashtags ermöglichen es auch Beiträge zu bestimmten Themen leichter zu finden. Weltweit waren in der vergangenen Woche die folgenden 20 Schlagworte am häufigsten in der Bildzeile zu finden: #love, #instagood, #photooftheday, #tbt (Kurzform für „throwback thursday“ oder „throwback tuesday“), #beautiful, #cute, #me, #happy, #fashion, #followme, #follow, #Selfie, #picoftheday, #summer, #friends, #instadaily, #girl, #fun, #tagforlikes, #smile.
Je nach Interessengebiet gibt es aber auch noch andere populäre Schlagworte, die von den meisten eingesetzt werden. Wer sich gerne sportlich betätigt und davon Bilder veröffentlicht, ist mit #fitfam in der richtigen Community. Essens-Liebhaber schwören auf #instafood oder #foodporn und Haustierbesitzer auf #instacat oder #instadog. Bei Mode-Posts ist #ootd (Kurzform für „outfit of the day“) häufig im Einsatz. Weltenbummler nutzen #travelgram für eindrucksvolle Urlaubsbilder.
Doch die Hashtags sind nur ein Teil der Faszination, die Instagram ausmacht und somit von anderen Fotoplattformen unterscheidet. Ein grosser Teil kommt sicher von der Community. Es gibt kaum Voyeuristen wie in anderen sozialen Netzwerken, die nur mitlesen, aber selbst nichts beitragen. Viele User schätzen auch das unterstützende, inspirierende und meist positive Feedback zu ihren Beiträgen. Davon lebt das Netzwerk. Instagram ist ein Geben und Nehmen und funktioniert nur miteinander. Denn meist ist ein Post auf Instagram mehr als nur ein Foto. Viele Blogger nutzen das Netzwerk, um eine Botschaft – in der Bildzeile – zu verbreiten oder einen gewissen Lebensstil anderen näher zu bringen (z. B. #teambodylove). Daher haben sich schon zahlreiche kleinere Communitys gebildet, die unter einem gemeinsamen Hashtag ihre Erlebnisse posten.
Doch die Hashtags sind auch mit Vorsicht zu geniessen. Wer ausschliesslich die populärsten Hashtags für seine Bilder einsetzt, geht schnell in der Masse unter. Denn je beliebter ein Schlagwort, desto mehr Bilder werden pro Minute oder gar Sekunde dazu gepostet. Da Instagram bei der Suche nach Schlagwörtern die Bilder chronologisch sortiert, verschwindet man ganz schnell in der Versenkung.
Wer auf Instagram erfolgreich sein oder viele Menschen erreichen will, der braucht neben einer entsprechenden Follower-Zahl und den richtigen Schlagwörtern auch richtig gute Bilder. Dafür braucht es aber nicht zwangsläufig Profi-Foto-Equipment. Instagram wurde erfunden, um die Momentaufnahmen mit der Handykamera festzuhalten. Die zahlreichen Filter ermöglichen es dabei das Beste aus den Schnappschüssen herauszuholen. Doch für das perfekte Instagram-Bild sollten Sie es damit nicht übertreiben. Die Bilder sollten nach der Bearbeitung trotz allem noch natürlich wirken.
Eine gerade Linie im Bildaufbau ist wichtig. Das heisst, nichts ist schief, das Hauptmotiv optimal platziert. Wenn man nun aber schon ein Foto geschossen hat, welches leicht schief ist, ist das kein Grund es nicht zu posten. Dank der Bildausrichtung im Bearbeitungsmodus kann es ganz einfach korrigiert werden. Die Drittelregel ist ebenfalls eine gute Richtlinie. Bei dieser Regel wird das Bild mithilfe von zwei vertikalen und zwei horizontalen Linien in neun Flächen aufgeteilt. Die Schnittpunkte der Linien sind die Punkte, die vom Auge am ehesten erfasst werden. Anhand dieser Schnittpunkte sollte das Motiv ausgerichtet werden. Dieses Gitternetz kann man sich während der Aufnahme anzeigen lassen.
Wer die Perspektive wechselt, ist ebenfalls auf dem besten Weg zum perfekten Bild. Aus der Vogel- oder Froschperspektive wirken die Motive interessanter. Oder vielleicht fotografiert man das Hauptobjekt nicht direkt, sondern die Spiegelung in einer Fensterscheibe? Erlaubt ist, was gefällt und der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Natürlich spielt auch die Belichtung eine Rolle. Mit der Handykamera ist das oft nicht ganz so einfach. Daher sollten Sie darauf achten, natürliches Licht ohne Blitz zu nutzen. Gegenlicht ist selbstverständlich zu vermeiden, da die Objekte auf dem Bild dann zu dunkel werden. Die Einstellungen zur Belichtung auf dem Smartphone sind zwar begrenzt, sollten aber durchaus verwendet werden. Mit dem Finger auf dem Display kann man den richtigen Punkt für die Belichtungsmessung auswählen. Jedoch kann es sein, dass das Handy diesen Punkt auch zur Fokussierung nutzt. Probieren Sie es einfach aus.
Schärfentiefe hilft das Hauptobjekt hervorzuheben. Dabei wird ein bestimmter Bereich im Bild scharf dargestellt. Smartphones stellen diese automatisch ein, sie besitzen in der Regel Weitwinkelobjektive mit geringer Brennweite, was zu einer grossen Schärfentiefe führt. Das heisst, der Fotograf muss sich bewegen. Je grösser die Distanz zum Objekt, desto höher die Schärfentiefe. Je näher man herantritt, desto geringer wird sie und damit der Hintergrund unscharf. Letzteres lässt sich im Bearbeitungsmodus von Instagram durch die Option Tilt Shift nachahmen.
Bei all diesen Regeln gilt nichtsdestotrotz: „Regeln sind da, um gebrochen zu werden.“ Je aussergewöhnlicher das Bild, desto besser. Denn auch dafür ist Instagram bekannt: Nichts ist unmöglich und alles erlaubt. Wer Inspiration braucht, findet bei den Abermillionen Bildern sicher die eine oder andere Idee.