Verlorene Kunst in Luzern

Weltformat Graphic Design Festival 2023

Das Weltformat Graphic Design Festival geht in die nächste Runde. Dieses Jahr ist die Veranstaltung mit zwei verschiedenen Ausstellungen in den Räumlichkeiten der Kunsthalle Luzern zu Gast, die das Thema der visuellen Gestaltung zelebrieren sollen. Einerseits wird die Kieler Woche thematisiert, andererseits geht es um verlorene Kunst und zweite Chancen.

Eine zweite Chance für verlorene Werke und eine Menge an Kunstwettbewerbsgeschichte gibt es bald in der Kunsthalle Luzern: Das Weltformat Graphic Design Festival öffnet vom Samstag, 7. Oktober, bis zum Sonntag, 15. Oktober, seine Pforten. Hier lassen sich nicht nur Kunstwerke und Entwürfe bestaunen, sondern es kann sogar praktisches Wissen erlangt werden.

Nebst den Ausstellungen gibt es zwei weitere Attraktionen am Festival. So wird im Stadtkino über den Eröffnungstag hinweg ein Symposium mit zwei Panels gehalten. In diesen geht es zu Beginn um die Neugestaltung der Schweizer Banknoten, Erfahrungen mit Grafikdesigns und der Arbeit in einer Designagentur, während am zweiten Panel die Wettbewerbssituation in Polen behandelt sowie Entwürfe für die ETH-Buchreihe «Architektonisches Wissen» vorgestellt und diskutiert werden.

Designen wie die Profis

Am zweiten Festivaltag strotzt das Programm nur so mit verschiedenen Workshops. Dabei geht es in den «Work Like Workshops» darum, mit renommierten Gestaltern wie Patrick Savile zusammen an eigenen Entwürfen zu arbeiten und die Arbeitsweisen der jeweiligen Künstlerin kennenzulernen. In verschiedenen vierstündigen Skill-Workshops können dann die eigenen Designfähigkeiten verbessert werden. Unter anderem in den Bereichen Motion Design, Creative Coding und dem Sprung in die Selbstständigkeit. An den restlichen Festivaltagen lassen sich die beiden Hauptausstellungen besuchen.

Bei der Ausstellung «Kieler Woche Plakate» steht die Kieler Woche voll im Mittelpunkt. Dabei handelt es sich um eine jährlich im norddeutschen Kiel durchgeführte Segelregatta, die seit Ende des 19. Jahrhunderts abgehalten wird. Sie gilt als Europas grösste Segelregatta und wird zudem von einem riesigen Stadtfest begleitet. Seit 1959 werden hierfür jährlich fünf GestalterInnen und Designbüros eingeladen, um im Wettbewerb das offiziellen Plakats für die nächste Ausgabe der Kieler Woche zu gestalten. Die Ausstellung in Luzern lässt die BesucherInnen die Arbeiten der letzten 60 Jahre hautnah erleben. Nicht nur werden alle Siegerentwürfe präsentiert, sondern auch eine breite Auswahl der weiteren Entwürfe, die in diesem Zeitraum im Wettbewerb entstanden sind.

Das Plakat der Kieler Woche 2023.

Farbenfroh: Das Plakat der diesjährigen Kieler Woche von den GrafikdesignerInnen Johanna Siebein und Dirk Laucke. Bild: Facebook Kieler Woche

Ein zweites Leben für verlorene Kunstwerke

Die zweite Ausstellung «Lost Pitches» thematisiert die andere Seite der Kunstwelt: verlorene Pitches – also Werke, welche nicht das Tageslicht erblickt haben, sowie die, die es im Wettbewerb nie bis ganz oben geschafft haben. Denn auch Blick auf die blossen Designentwürfe von renommierten Studios zu werfen, kann sich lohnen. Jeder Künstler, ob professionell oder nicht, geht früher oder später durch seine Werke, die aus dem ein oder anderen Grund nicht zufriedenstellend enden oder gar nicht erst fertiggestellt werden. Diese verlorenen Arbeiten von erster Hand zu sehen ist wertvoll, da es einem nicht nur einen Einblick in diese Art von Kunst verleiht, sondern auch eine neue Perspektive darauf ermöglicht.

Tickets sowie alle weiteren Informationen zum Festival sind auf der Weltformat-Website zu finden. Die Tickets sind in drei verschiedene Kategorien unterteilt: Ein Festivalpass für das gesamte Programm kostet 40 respektive für Studierende, Lernende, PraktikantInnen sowie Kinder 25 Franken. Ausstellungspässe für beide Ausstellungen gibt es für 15 respektive 10 Franken und den reinen Zutritt zum Symposium am Samstag gibt es für 30 respektive 20 Franken. Für das Symposium gibt es für 10 Franken zudem einen Online-Pass für den Livestream. Einzeleintritte für nur eine Ausstellung kosten jeweils 5 Franken.

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