Wem Nachhaltigkeit am Herzen liegt, der kann mit kleinen Veränderungen im Haushalt auch im Herbst und Winter Energie sparen und die Erde schonen. Dies bedarf oft keiner grossen Umstellungen und muss den Wohlfühlfaktor nicht mindern.
Energie sparen und umweltschonend wohnen muss nicht aufwendig sein. Bereits mit kleinen Umstellungen können die Haushaltskosten deutlich verringert werden, denn oft ist Sparsamkeit mit umweltschonendem Konsum verbunden. Dabei darf man auch erfinderisch sein und kreative Lösungen finden, anhand derer sich der Wohnraum gemütlich und komfortabel gestaltet.
Husch unter die Decke
Auch wenn man während der kalten Jahreszeit nicht vollständig auf die Heizung verzichten möchte, lohnt es sich, diese um einige Grade kühler als gewohnt einzustellen. Über Monate hinweg summiert sich nicht nur die gesparte Energie, sondern auch die gesparten Franken. Laut WWF entfallen rund 40 Prozent des Energieverbrauchs sowie der CO2-Emissionen der Schweiz allein aufs Heizen. Deswegen bietet es sich an, das Sofa, die Sessel und vor allem das Bett mit zusätzlichen Decken auszustatten, statt die Heizung auf hohen Stufen laufen zu lassen. In Kombination mit einem heissen Getränk, einem Filmabend oder einem Buch in der Hand lässt sich auf diese Weise eine gemütliche Atmosphäre schaffen und der Umwelt ist auch etwas Gutes getan.
Dazu gehört ebenfalls, bequeme und warme Kleider zu besorgen. Wer auf natürliche Wärmespeicher wie Tier- und Baumwolle setzt, investiert in zuverlässige und lang haltbare Wintermode. Diese Materialien halten gut warm und verhindern gleichzeitig das Schwitzen. Als umweltbewusster Käufer achtet man bei der Kleiderwahl darauf, dass die Kleidungsstücke nicht nur zu einem grossen Anteil aus natürlichen Materialien bestehen, sondern am besten komplett. Grund dafür ist, dass der biologische Zersetzungsprozess einer Garnmischung von natürlichen und künstlichen Materialien wie Polyester ungefähr gleich lange dauert, wie wenn das Produkt komplett aus dem künstlichen Stoff bestehen würde. Das liegt daran, dass die Tier- oder Baumwolle sich mit dem Polyester verbindet und auf diese Weise viel robuster wird. Am nachhaltigsten ist der Kauf in Second-Hand-Shops. Das geht auch beim Online-Shopping via Apps wie Depop und Webseiten wie Caramel.
Richtig lüften
Ein gekipptes Fenster ist im Sommer mit einer erfrischenden Brise verbunden, im Winter jedoch weniger empfehlenswert. Wenn es draussen feucht ist und sich die Wände um das gekippte Fenster herum durch die frische Luft abkühlen, wird die Schimmelbildung gefördert. Ebenfalls entwischt die abgestandene Luft durch den Schlitz nur langsam und nimmt kostbare Wärme mit.
Deswegen empfiehlt es sich, mehrmals täglich ein Fenster vollständig zu öffnen und durch eine offene Türe oder ein offenes Fenster auf der gegenüberliegenden Seite einen Durchzug zu erzeugen. Mit einem solchen Querlüften braucht es nur wenige Minuten, um den gesamten Raum mit frischer Luft zu versorgen. Wenn der Raum für Querlüften nicht geeignet ist, reicht das klassische Stosslüften, bei dem ein Fenster für fünf bis zehn Minuten vollständig offen steht.
Lufttrocknen mal anders
Der Tumbler mag besonders im Winter praktisch sein, doch hat er mehrere Nachteile. Im Trockner werden die Kleidungsstücke oft unsanft ausgepresst, wodurch ihre Fasern sich schnell abnutzen und sich das Kleidungsstück verziehen kann. Deswegen empfiehlt es sich, die Kleider an der frischen Luft zu trocknen. Wie an warmen, so auch an den kältesten Tagen trocknet die Wäsche schnell und umweltschonend.
Beim Frosttrocknen, wenn sich die Temperatur in den Minusgraden bewegt, entweicht die Feuchtigkeit der Wäsche durch den Vorgang der Sublimation. Dabei gefriert das Wasser in den Kleidern und verdampft, ohne zuerst wieder flüssig zu werden. Dabei sollte man darauf achten, keine noch vereisten Kleider von der Wäscheleine zu nehmen. Der Trocknungsprozess ist erst zu Ende, wenn die Wäsche wieder weich ist. Gefrorene Kleider sind nicht biegsam, weswegen es ihren Stoff beschädigt, wenn man sie faltet.
Vor dem Frosttrocknen ist zu beachten, ob Minusgrade herrschen, ein leichter Wind weht und möglichst gutes Wetter herrscht. Bei Nebel ist das Frosttrocknen aufgrund der erhöhten Luftfeuchtigkeit nicht zu empfehlen, Sonnenschein hingegen beschleunigt den Prozess.
Clever bügeln
Mit dem Bügeln kommt der nächste Schritt, bei dem man Energie und Zeit sparen kann. Grundsätzlich wird empfohlen, mit einer niedrigen Temperatur anzufangen und die Wäsche in einer Reihenfolge zu bearbeiten, dass das Bügeleisen mit der Zeit immer heisser eingestellt werden muss. So sind Kunstfasern grundsätzlich mit geringen Temperaturen zu bearbeiten und Baumwolle und Leinen können mehr Hitze vertragen. Bügelhilfen wie Sprays und Sprühstärken sind zu vermeiden, da sie unnötige Chemikalien beinhalten und leicht mit Wasser ersetzt werden können. Deswegen lohnt es sich, die Wäsche zu bügeln, wenn sie noch nicht vollständig getrocknet ist oder sie mithilfe eines Zerstäubers mit Wasser zu befeuchten.
Die richtige Bügeltaktik verschafft ein optimales Ergebnis und spart Zeit sowie Strom. So empfiehlt es sich, zuerst die Details des Kleidungsstückes zu glätten, damit die grossen Flächen erst später an die Reihe kommen. Auf diese Weise zerknittern diese nicht, während an den kleinen Flächen gefeilt wird und man muss sie nicht mehrfach bügeln.
Bewusster Lebensmitteleinkauf
Eine ausgewogene und umweltschonende Ernährung kann den CO2-Ausstoss ebenfalls erheblich senken. Dazu gehört nicht nur der Verzicht auf tierische Produkte, sondern auch ein sparsamer Umgang mit den Lebensmitteln sowie das Einkaufen von regionalem Gemüse und Früchten. Ein Saisonkalender kann bei der Wahl des regionalen Einkaufs helfen. So stehen im November und Dezember der Kürbis, der Champignon, die Birne, die Chicorée, die Quitte und die Rote Bete auf dem umweltschonenden Speiseplan.
Beim Kauf von Lebensmitteln ist es wichtig, nur das Nötigste zu besorgen und kein Essen schlecht werden zu lassen. Der Begriff «Foodwaste» ist aktuell in aller Munde und Aktionen wie das Projekt «too good to go» kämpfen gegen die Essensverschwendung an. Mit der «too good to go»-App können NutzerInnen üblicherweise kurz vor Ladenschluss eine Wundertüte von Esswaren, die am nächsten Tag nicht mehr verkauft werden dürfen, für einen geringen Preis abholen. Dabei empfiehlt es sich, sich noch am Morgen ein Essenspaket zu sichern, da das Angebot von Läden wie Brezelkönig und Karma schnell ausgebucht ist.
Selbstgemachte Dekorationen mit Charme
Besonders während der kalten Jahreszeit möchte man den eigenen Wohnraum schmücken und gemütlich gestalten. Wer auf selbstgemachte Dekorationen setzt, spart Geld und schont die Umwelt. Die Natur bietet biologisch abbaubaren Schmuck und Bastelmaterial wie Tannenzapfen, Nüsse, Kastanien und die letzten farbigen Blätter. Diese lassen sich gut pressen oder zu Büscheln zusammennehmen und bieten zum Beispiel auf dem Esstisch einen farbenfrohen Anblick. Getrocknete Orangen- und Zitronenscheiben lassen sich zu schönen Girlanden auffädeln und Bündel von trocknenden Kräutern für Tee und Gewürze ergänzen die heimelige Atmosphäre.
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