Das Zürcher Theater Spektakel kommt zurück auf die Landiwiese am Mythenquai: Vom 17. August bis 3. September kann das Festival täglich besucht werden. Auf acht eigens errichteten Spielstätten bietet der Anlass am Zürichsee sowie bei der Werfthalle und auf den Bühnen des Kulturzentrums Rote Fabrik ein internationales Programm unter freiem Himmel.
Das Zürcher Theater Spektakel – auch als Zürichs fünfte Jahreszeit bekannt – ist mittlerweile eine nicht mehr wegzudenkende Grösse von internationalen, zeitgenössischen Formen darstellender KünstlerInnen. Bereits im Jahre 1980 als internationales Treffen freier Theater gegründet, entwickelte es sich anschliessend äusserst rasant zu einem kulturellen Anlass mit globaler Anziehungskraft.
Dies ist es auch heute noch, die diesjährige, die insgesamt 44. Ausgabe vor der Tür stehend: Vom 17. August bis zum 3. September geht das Zürcher Theaterspektakel auf 18 Tage verteilt jeweils ab 15 Uhr über die Bühne. Bespielt werden dabei folgende Orte: Landiwiese, Saffainsel (zum ersten Mal seit 2019), Werft, Rote Fabrik, Filmpodium sowie dank des Pop-up-Formats DeZentral dürfen sich verschiedene Zürcher Quartiere auf Strassenkunst freuen. Durch die internationalen Darbietungen ist es wie in den Vorjahren nicht erforderlich, der deutschen Sprache mächtig zu sein, sodass sich ein Besuch für jedermann lohnt.
Ein facettenreiches Programm für alle Sinne
Neben Koproduktionen und Premieren kann man dieses Jahr auch Diskurse und Workshops besuchen. So lohnt es sich beispielsweise, die Idee des indischen Künstlers und Kurators Pankaj Tiwari mit dem Projekt «Tent: A School of Performative Practices» näher zu betrachten: Sein grosses, mit einfachen Mitteln gestaltetes Zelt lädt die BesucherInnen zu gemeinsamer Zeit des Zuhörens, Lernens und Kochens ein.
Natürlich spielen auch die Kategorien Performance, Musik und Sound, Theater und Tanz wieder eine wichtige Rolle. So versteht Amanda Piña Berge als Körper dieser Erde mit eigenem Wissen – genauso wie Menschen, Tiere, Wasser oder Wälder. Vor diesem Hintergrund soll die Trennung von Natur, Kultur und Mensch gemäss der mexikanisch-chilenisch-österreichischen Choreografin, Tänzerin und Kuratorin aufgehoben werden und Berge nicht länger dazu da sein, von TouristInnen als reines Urlaubsziel gesehen zu werden. Um ihre Idee eines Spaziergangs zwischen den Alpen und Anden zu verdeutlichen, nimmt sie die BesucherInnen mit auf eine Reise zwischen Allmend und Landiwiese.
Lernen und staunen
Auch für die Kleinen gibt es wieder passende Highlight: Besonders für Kinder eignet sich beispielsweise die Darbietung von Wangari Grace aus Nairobi und dem in Hamburg lebenden Sven Kacirek, welche in ihrem Stück näherzubringen versuchen, was Kolonialismus mit Schokolade zu tun hat und welche afrikanischen Ressourcen in Handys und Laptops stecken.
Neben den einzelnen Programmpunkten wird auf den Zentralbühnen eine täglich wechselnde Show aus Performance, Akrobatik, Clownerie, Tanz, Konzerten, Late Nights und mehr geboten. Parallel dazu treten zahlreiche StrassenkünstlerInnen auf, welche das bunte Festival abrunden. Für Kinder gibt es diverse Workshops zum Basteln, Entdecken, Malen und Tanzen.
Für das leibliche Wohl ist auch in diesem Jahr durch die liebevoll gestalteten Bars und Restaurants auf dem Festivalgelände gesorgt. Es wird empfohlen, die Bezahlung per Barzahlung zu tätigen, da nicht alle Gastronomen Twint- und Kartenzahlung anbieten.
Das komplette Festivalprogramm kann hier eingesehen werden. Viele Darbietungen und Eintritte sind kostenlos, für einige gibt es Kollekte und für alle anderen Veranstaltungen können Tickets online vorab gekauft werden; die Preise liegen zwischen 15 und 49 Franken.