Anfang Juni zeigt sich das Forschungszentrum CSEM von seiner technologischen und innovativen Seite. Die Veranstaltung «technoVation» stellt Schlüsseltechnologien wie Energie, personalisierte Gesundheit und künstliche Intelligenz in den Mittelpunkt. Der Anlass in Luzern bietet zahlreiche Vorträge und Vernetzungsmöglichkeiten.
Technologie und Innovation im Mittelpunkt: Das Neuenburger «Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique» (CSEM) hält am Montag, 5. Juni, die Veranstaltung «technoVation» ab. Über einen Tag hinweg werden hier Schlüsseltechnologien des CSEMs wie Energie, personalisierte Gesundheit und künstliche Intelligenz mitsamt ihrer Bedeutung für die Industrie im Rampenlicht stehen. Von 9:15 bis 17 Uhr können im Kultur- und Kongresszentrum (KKL) Luzern neue Perspektiven entdeckt werden. Die Pausen sowie der Apéro bieten zudem eine ideale Möglichkeit, sich vor Ort mit Fachleuten, Partnerinnen und Kunden zu vernetzen.
Gegründet wurde das CSEM mit seinem Hauptsitz in Neuenburg im Jahre 1984. Das Zentrum formte sich aus den drei Mikrotechnologieinstituten des Kantons: das «Centre Électronique Horloger», die «Fondation Suisse pour la Recherche en Microtechnique» und das «Laboratoire Suisse de Recherches Horlogères». Heute beschäftigt das inzwischen international als Innovationstreiber anerkannte Forschungszentrum über 500 Mitarbeiter an sechs Standorten und besitzt mehr als 200 eingetragene Patente.
Technologie mit Innovationsgeschmack
Der Fokus des Zentrums liegt bereits seit seiner Konzeption in der Forschung und Entwicklung intelligenter technologischer Lösungen für die komplexen ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen, denen die Menschheit gegenübersteht. In diesem Rahmen wurden beispielsweise kryptografische Tools und Technologien entwickelt, die die Sicherheit der Daten und den Schutz der Privatsphäre von BenutzerInnen gewährleisten sollen.
Zur Erfüllung ihrer Aufgaben arbeitet das CSEM nahe mit Hochschulen, Forschungsinstituten und Industriepartnern zusammen; unter anderem geben sie ihre Innovationen in Sektoren wie Präzisionsfertigung, KI und nachhaltige Energie weiter und fördern zudem Start-ups. Das CSEM steht als Brücke und Katalysator für einen effizienten Technologie- und Know-how-Transfer zwischen Schweizer Wissenschaft und Wirtschaft. Dafür sollen die Forschungsschwerpunkte kontinuierlich an die Bedürfnisse der Industrie angepasst werden.
Von Sonnenenergie und strahlenden Rekorden
Wer sich vernetzen möchte, bekommt dafür am Morgen nach der Türöffnung und Registrierung bereits die erste Chance. Beim Willkommenskaffee können sich die Teilnehmer im gemütlichen Rahmen kennenlernen. Ab 10 Uhr wird das Event offiziell eröffnet: mit einer Begrüssung seitens CSEM CEOs Alexandre Pauchard und anschliessendem Grusswort des Luzerner Regierungsrates Reto Wyss (Die Mitte). Anschliessend bewegt sich das Event in den Wissensaustausch mit einer Keynote von Professor Christophe Ballif, Direktor des CSEM-Zentrums für nachhaltige Energie sowie des Photovoltaiklabors der «École Polytechnique Fédérale de Lausanne» (EPFL). Dieser konnte 2022 in einer Zusammenarbeit zwischen CSEM und EPFL erstmals erreichen, den Wirkungsgrad von Tandemsolarzellen auf über 30 Prozent zu erhöhen – damals ein neuer Weltrekord. In gleichem Rahmen wird sich auch seine Keynote bewegen, in der er ein Licht auf technologische Fortschritte und neue Anwendungen der Photovoltaik wirft.
Die letzte Stunde vor dem Mittag wird mit einer Session um personalisierte Gesundheit ausgefüllt werden, bei der gleich fünf verschiedene Sprecher zu Wort kommen. Vincent Revol, Leiter Forschung und Geschäftsentwicklung, und Josef Hayoz, Gruppenleiter Digitale Gesundheit, repräsentieren hier die CSEM. Gäste von anderen Firmen gibt es hier ebenfalls: Zum einen Alex Marc, Finanzchef von Zynnon, der sein Wissen über digitale Technologien zur Erkennung von Atemwegsinfektionen teilen wird, zum anderen Felix Schmidt, Medizindirektor Deep Breath Intelligence, mit dem Thema «Biosensing für Analyse der Atemgase». Zu guter Letzt wird der Manager für Unternehmensentwicklung bei Maxon Motor, Sandro Walter, seine Expertise in Sachen Pumpen in der Laborautomatisierung einbringen.
Künstliche Intelligenz und biologische Psychologie
Frisch gestärkt vom Mittagessen werden die Teilnehmerinnen anschliessend mit dem hochaktuellen Thema der künstlichen Intelligenz im produktiven Umfeld vertrauter gemacht. Die Leitung übernehmen hier Phillip Schmid und Francesco Crivelli, beim CSEM Leiter für Forschung und Geschäftsentwicklung in der Industrie 4.0 sowie für das maschinelle Lernen. Schmid betätigt sich zudem an der Fachhochschule Nordwestschweiz, wo er unter anderem als Dozent und Projekt- beziehungsweise Programmleiter verantwortlich ist. Vervollständigt wird die KI-Gruppe mit Unterstützung aus den Intel Labs Switzerland: Yulia Sandamirskaya, Leiterin für die Anwendungsforschung an neuromorpher Berechnung. Berichten wird sie darüber, wie eben diese neuromorphen Rechner – Computer, die dem menschlichen Gehirn nachempfunden sind – als neue Technologie für effiziente KI dienen.
Gefolgt wird diese Session von einer letzten Keynote seitens des Neurowissenschaftlers, Psychologen und Autors Professor Lutz Jäncke, mit dem Thema «Von der Steinzeit in die digitale Welt». In seiner Arbeit als Neuroforscher beschäftigt dieser sich seit Jahrzehnten besonders mit dem menschlichen Gehirn und deren Verhalten; ihn faszinieren die Individualität, die Lernfähigkeit sowie die ungeheure Unvernunft des Menschen. 2007 wurde er zudem an der Universität Zürich für seine Vorlesungsreihe «Grundlagen der biologischen Psychologie» ausgezeichnet. Darauf, ob und wie Aspekte daraus in seine Keynote einfliessen werden, können Teilnehmer des Events gespannt sein. Zum Abschluss findet ein Podium – moderiert von Thomas Odermatt – mit Gästen aus der Industrie statt, bevor sich die Veranstaltung mit einem Apéro verabschiedet.
Wer dem Technologieanlass beiwohnen möchte, benötigt dafür kein Ticket; es genügt eine Anmeldung. Das Anmeldeformular sowie weitere Informationen zu der Veranstaltung und dem CSEM sind auf der Website zu finden. Alle Veranstaltungen werden auf Deutsch durchgeführt.