Schweiss tropft vom Gesicht, der Puls rast, die Beine zittern, der letzte Burpee ist fast geschafft. Danach erschöpftes Zusammenklappen auf der Matte. Klingt weniger nach Spass als nach Folter. Dennoch springen immer mehr Menschen auf den aktuellen Fitnesszug auf. Laut einer Studie des Bundesamtes für Sport (BASPO) sind fast 70 Prozent der Schweizer zwischen 15 und 74 Jahren sportlich aktiv. Nach Angaben der Studie wächst die Aktivität der Schweizer Bevölkerung weiter an – vor allem gibt es nur zwei Extreme: Entweder trieben die Menschen regelmässig oder gar keinen Sport. Unter den Geschlechtern kommt es derweilen kaum zu Unterschieden – Frauen und Männer sind gleichermassen aktiv. Unterschiede gibt es dagegen bei den Altersgruppen: Junge Männer und Pensionäre sind besonders aktiv.
Die Gründe für die körperliche Betätigung sind vielfältig: Naturerlebnis, Gesundheit, Spass, Freude an Bewegung und Ausgleich zum beruflichen Alltag, Geselligkeit und Leistung stehen bei jungen Menschen im Vordergrund. Etwa ein Viertel der befragten Schweizer nimmt sogar regelmässig an Wettkämpfen teil.
Durch das immer breiter werdende Angebot an Sportaktivitäten werden die Menschen immer polysportiver. Insgesamt konnten in der Studie 250 verschiedene Sportarten erfasst werden. Besonders beliebt sind aber die klassischen Varianten wie Wandern, Radfahren, Schwimmen und Skifahren. Für welche Sportart die Schweizer sich entscheiden, hängt von Einkommen, Alter, Region und Nationalität ab.
Nichtsportler haben mehrheitlich ein positives Sportverständnis und sind auch nicht generell inaktiv. Aber ihnen fehle, laut eigenen Angaben, die Zeit.
Ein Viertel der Bevölkerung ist Mitglied in einem Sportverein. Junge Männer treiben besonders häufig im Verein Sport, aber auch im Alter sind noch viele im Verein aktiv. Am Vereinssport werden vor allem die Kameradschaft und die Geselligkeit sowie das regelmässige Training und die guten Trainer geschätzt. Sieben Prozent der Bevölkerung engagieren sich ehrenamtlich in einem Sportverein.
Ein Sechstel der Bevölkerung ist regelmässig in einem privaten Fitnesscenter aktiv. Wichtige Gründe für eine Mitgliedschaft in einem solchen Center sind die hohe Flexibilität, der Wegfall von Verpflichtungen und die langen Öffnungszeiten. Im Gegensatz zum Sportverein, wo Männer
häufiger anzutreffen sind, sind in den Fitnesscentern sowie in den verschiedenen offenen Angeboten die Sportlerinnen in der Mehrheit.
Doch inzwischen gibt es auch die Möglichkeit in den eigenen vier Wänden aktiv Sport zu machen. Das dürfte besonders für Menschen interessant sein, die angeben wenig Zeit für Sport zu haben. Dies ist sicherlich auch dem digitalen Wandel zu verdanken. Mit Hilfe zahlreicher Apps werden Übungen anschaulich erklärt und Trainingspläne für jeden Tag vorgeschlagen. Neben dem Training mit dem eigenen Körpergewicht z. B. bei Freeletics, gibt es auch einen Trend hin zu schnellen aber effektiven Workouts wie dem Sieben-Minuten-Training. Für jeden Geschmack gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Wir stellen Ihnen einige der beliebtesten Apps vor.
Seven – die 7-Minuten-Trainings Challenge
Nur sieben Minuten pro Tag sollen bei diesen Übungen ausreichen, um fit zu werden. Wer glaubt, er kommt dabei nicht ins Schwitzen, der irrt. Die Methodik basiert auf wissenschaftlichen Studien. Es werden ausser eine, Stuhl und einer Wand keine weitere Trainingsgeräte benötigt. Die App lockt mit Belohnung, wenn man täglich sieben Monate trainiert. Lässt man drei Tage ausfallen, wird der bis dato erreichte Trainingsfortschritt auf null zurückgesetzt und man muss wieder von neuem beginnen. Die Übungen werden anhand von Illustrationen erklärt.
Freeletics
Der wohl bekannteste Vertreter unter den Fitness-Apps. Verschiedene Kombinationen von Körpergewicht-Übungen und Functional Fitness sollen das Fett schmelzen lassen und die körperliche Fitness verbessern. Es gibt eine kostenlose Variante mit beschränktem Angebot und eine Pro-Variante, in der auch individuelle Trainingspläne erstellt werden können. Mit kurzen Videos wird die Übung vorgemacht und die korrekte Ausführung erklärt. Alles geschieht auf Zeit. Je mehr Wiederholung in einer Frequenz geschafft werden, umso besser. Zwölf Millionen Athleten sind inzwischen Teil der Community. So können die Mitglieder sich gegenseitig motivieren.
Runtastic
Diese App ist besonders für Jogger geeignet, die ihre Laufstrecke aufzeichnen wollen. Seit längerem lassen sich aber auch andere Workouts aufzeichnen. Runtastic lässt sich auch mit mehreren verschiedenen Waerables verknüpfen und bietet so eine Rundum-Analyse. Nach dem Training erhält der Nutzer eine Empfehlung über die Flüssigkeitszufuhr sowie Daten zu Wetter und Laufstrecke. Damit gelingt es dem Nutzer, seine Trainingsergebnisse genauer zu analysieren. Per Live-Übertragung wird die aktuelle Joggingrunde in die sozialen Netzwerke integriert und die Nutzer können Motivationsnachrichten von Freunden bekommen.
MapMyFitness
Mit über 600 Sportarten bietet MapMyFitness die umfangreichste Auswahl, um sein Training aufzuzeichnen. Egal ob Krafttraining, Joggen oder Yoga – zu jeder Sportart können die Trainingsdaten aufgezeichnet und analysiert werden. GPS ermöglicht es zudem, die Laufstrecke und Tempo aufzuzeichnen. Auch diese App unterstützt die Nutzung zahlreicher Wearables. Auch informiert die App, wann es Zeit wird sich neue Laufschuhe zu kaufen, um Verletzungen zu vermeiden.
LOOX Fitness-Planer
Mit Hilfe dieser App können Trainingspläne für das Fitnessstudio selbst erstellt oder vorhandene Pläne heruntergeladen und bei Bedarf individualisiert werden. Für jedes Ziel bietet LOOX verschiedene Pläne an: Muskelaufbau, Abnehmen, Körper straffen, Fitness steigern. Die App ist dabei komplett kostenlos. Dem Nutzer stehen dafür 300 vorgefertigte Trainingspläne von Fitness-Profis zur Verfügung. Die Übungen werden per Video-Anleitung erklärt.
Sworkit
Diese App vereint vier verschiedene Bereiche: Cardio, Kraft, Yoga und Stretching. Wer auf der Suche nach Abwechslung beim Training ist, findet hier den richtigen Begleiter. Die Trainingsdauer kann zwischen fünf und 60 Minuten gewählt werden und bietet daher für jedes Zeitpensum den richtigen Trainingsplan. Auch bei dieser App wird ohne weitere Geräte trainiert. Die Trainingspläne können individuell angepasst werden, um so beispielsweise auch mögliche Verletzungen am Knie zu berücksichtigen.