Der Duft von gebrannten Mandeln, gerösteten Marroni und frischem Glühwein prägt aktuell die Bahnhofstrasse – das kann nur «Weihnachtsmarkt» bedeuten. Doch in ganz Zürich ist die Adventszeit mit zahlreichen Traditionen und trendigen Events verbunden, die der Limmatstadt momentan einen ganz besonderen Charme verleihen.
Jedes Jahr verleiht die Weihnachtsbeleuchtung über der Zürcher Bahnhofstrasse dem Stadtzentrum einen zauberhaften Touch. Die Beleuchtung trägt den Namen «Lucy», liebevoll benannt nach «Lucy in the Sky with Diamonds», dem Lied der Beatles.
Mit über 11’000 geschliffenen Kristallen, die scheinbar in der Luft schweben und je nach Blickwinkel der Betrachter verschieden glitzern und leuchten, wird die Beleuchtung ihrem Namen gerecht.
Wenn das Meisterwerk über den Köpfen der Spazierenden zu leuchten beginnt, bedeutet dies jeweils, dass die Weihnachtsmärkte in der Stadt eröffnet sind. Bis am 23. Dezember gibt es hier feine Bio-Produkte, handgemachte Geschenke und vieles mehr zu entdecken.
Auch in diesem Jahr bleibt ausserdem das beliebte «Märlitram» von Jelmoli, auf dem der Samichlaus Kinder durch die Stadt chauffiert, während sie Weihnachtsgeschichten lauschen, nicht aus. Wer nach einer Bummelrunde auf dem Indoor-Markt am Hauptbahnhof noch nicht genug hat, kann zum Opernhaus weiterflanieren.
Hier, auf dem Sechseläutenplatz am Bellevue, erstreckt sich das Weihnachtsdorf. Gewisse Sicherheitsmassnahmen aufgrund der Coronapandemie sind dabei allerdings nötig.
So erfolgt der Zugang nur mit Zertifikat und alle Zahlungen finden bargeldlos, mit Karte oder über Twint, statt. Ein weiterer Weihnachtsmarkt befindet sich in der Altstadt, im Niederdorf. Dabei handelt es sich um den ältesten Weihnachtsmarkt von Zürich.
Gesang, Glühwein und Genuss
Am Werdmühleplatz entlang der Bahnhofstrasse stossen Spaziergängerinnen auf einen ungewöhnlichen Weihnachtsbaum. Der «Singing Christmas Tree» bildet dabei selbst eine bühnenartige Kulisse, auf der verschiedene Chöre aus der Region ihr weihnachtliches Repertoire vorstellen.
Die Chormitgliederinnen tragen beim Singen grüne Kleider, rote Mützen und rote Schale, die sie wie Kerzen auf dem Weihnachtsbaum aussehen lassen. Unweit der Tanne darf der Glühweinstand nicht fehlen. Mit dem brennend heissen Getränk in der Hand lässt sich der Gesang länger geniessen, da es auch von innen wärmt.
Auch kulinarisch kann man es sich in Zürich gutgehen lassen. Noch bis am 15. Dezember gastiert das Pop-up-Restaurant «The5» erneut in der Limmatstadt. Das übergreifende Thema des Restaurants ist in diesem Jahr eine Palette von fünf Farben.
Je für einen Gang verantwortlich, zaubern fünf Starköche köstliche Leckerbissen für die Gäste auf den Tisch. Als Inspiration dient je eine Farbe – Blau, Gelb, Grün, Rot, Pink. Für ein visuelles Erlebnis zum Essen sorgt «The5-Dome» mit einem 360°-Videosystem, welches Bewegtbilder an Decke und Wände projiziert.
Lichtspektakel und eisiges Baden
Das Illuminarium in und um das Landesmuseum bringt derweil Licht ins Dunkel und lässt die Besucher in eine magische Welt eintauchen. Dabei gibt es im Innenhof zwei Lichtershows zu bestaunen. Die erste dauert knapp eine halbe Stunde und entführt mit geheimnisvollen Kreaturen Gross und Klein in eine farbenfrohe Märchenwelt.
Die Lichtinstallationen sind interaktiv und die projizierten fröhlichen Fabelwesen greifen zu ihren Instrumenten und begleiten die Vorstellung mit ihrer Musik. Die zweite Show präsentiert die fünf Gewinner der internationalen Ausschreibung des Illuminariums, ihre weihnachtliche Projektshow zu gestalten.
Die Animationsteams haben zauberhafte Geschichten gespannt und ihre Werke kreieren magische Welten auf dem Gebäude des Landesmuseums. Im frei zugänglichen Teil des Museums locken eine illuminierte Bar, ein Restaurant und einige Verpflegungsstände mit feinem Essen und warmen Getränken.
Am «Samichlausschwimmen» am 5. Dezember überqueren rund 300 Teilnehmer die eiskalte Limmat für einen guten Zweck. Mit Verkleidungselementen wie dem Weihnachtshut und weissem Bart machen sich die Teilnehmerinnen als solche erkennbar. Diesen Winter findet das Schwimmen in der Kultbadi «Oberer Letten» statt.
Die Tickets zum Teilnehmen sind bereits ausverkauft, doch Zuschauer können sich noch welche ergattern. Wer lieber seine Kerze schwimmen lässt, als sich selbst ins kalte Wasser zu begeben, und enttäuscht ist, dass das Lichterschwimmen dieses Jahr ausfällt, dem sei das Kerzenziehen am Bürkliplatz empfohlen. Hier können Besucherinnen im Kerzen-Pavillon kunstvolle Kerzen aus Bienenwachs gestalten.
Partystimmung im Advent
Während der Weihnachtszeit tauchen in der Stadt Zürich meist spontan kleine Chalets, Bars und andere kurzfristige Events auf. Neben dem alljährlichen «Winter Garte» in der Europaallee und der Weihnachtsinsel im Herzen der Stadt gibt es viele weitere Gelegenheiten, um einen Glühwein oder auch ein kühles Bier zu geniessen.
Die «Rudolph’s Holy Moly»-Bar in Zürich sorgt für weihnachtlichen und gleichzeitig frechen Ausgang. Besucherinnen dürfen am Spass teilnehmen, wenn sie dem Bad Santa am Eingang ihren übelsten Weihnachtsvers aufsagen.
Im Zauberpark am Flughafen Zürich lassen sich zwölf Lichtinstallationen bewundern und für die Kleinen gibt es einen Kinderact sowie eine Lichtshow. Jeden Abend betritt ein anderer Gast aus der Schweizer Musikszene die Bühne und lässt die Zuschauerinnen beim Open-Air-Konzert die kommenden Feiertage einläuten, darunter Musiker wie Baschi, Luca Hänni und Seven. Auch an all den eben erwähnten Events gilt übrigens eine Zertifikatspflicht und bargeldloses Bezahlen.
Auf Geschenkesuche
«Heiliger Bimbam!», der kreative Weihnachtsmarkt mit 200 Designern und Kleinproduzentinnen in der Halle 622 findet vom 16. bis 19. Dezember statt. Hier findet sich eine reiche Vielfalt an kleinen Kunstwerken, einzigartigen Stücken und kreativen Angeboten. Mit der Mission Minimal Waste hat sich der Markt vorgenommen, den eigenen Müll Schritt für Schritt zu reduzieren.
Dazu wurde ein neues Entsorgungskonzept erarbeitet und originelle Mehrwegbecher aus Metall statt der Wegwerfbecher eingeführt. Als Teil des Markts findet auch dieses Jahr die Kleidersammlung für Frauen-Flüchtlingszentren der Schweizer Organisation SAO Association statt.
Als der «Heilige Bimbam!» letztes Jahr aussetzen musste, wurde ein Online-Shop an seiner Stelle organisiert. Wer den Markt nicht besuchen kann, findet auch heuer zahlreiche künstlerische Geschenke auf seiner Webseite.
Wenn die Geschenke für Freunde und Familienmitglieder besorgt sind, kann man noch einige gute Taten vollbringen. Die Weihnachtszeit steht für Spenden und Hilfeleisten, wo Hilfe gebraucht wird. Das Projekt «Züri schenkt» vom Verein Global Shapers Zurich hat das Ziel, ein Weihnachtsgeschenk für jeden der 1’000 Geflüchteten im Kanton zu organisieren.
Wer einem oder einer der Geflüchteten am Weihnachtstag eine Freude bereiten möchte, kann zur Sammelaktion ein Päckchen mit neuen oder neuwertigen Handschuhen, Mütze und Schal beitragen. Ein Geschenk für einen Mann sollte in blaues, für eine Frau in grünes und für ein Kind in rotes Geschenkpapier eingepackt sein.
Das Päckchen für ein Kind sollte zusätzlich zu den warmen Kleidern entweder einige Bälle, Bastelsachen oder Buntstifte mit einem Ausmalbuch beinhalten. Eine Grusskarte mit einigen lieben Worten auf Englisch oder auf Deutsch vervollständigt das Geschenk. Noch bis am 19. Dezember sind die Päckchen in Zürich an der Lagerstrasse 104 abzugeben.
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