Sommerzeit ist Wanderzeit, dies gilt umso mehr im heimischen Alpenland. Wir begeben uns diesmal erneut auf eine Erkundungstour im Herzen der Schweiz, in den gebirgigen Urkantonen Schwyz und Uri. Zahlreiche landschaftliche Höhepunkte wie etwa die Rigi – der Königin der Berge – oder das mächtige Mythenmassiv, das majestätisch über dem vielgliedrig gewundenen Vierwaldstättersee thront, lassen jedes Wanderherz höher schlagen.
Die Reise beginnt frühmorgens kurz nach sechs Uhr am Bahnhof Zürich, wo wir mit dem Zug erst nach Flüelen fahren und dort dann den Bus nach Altdorf im Kanton Uri nehmen. Nachdem uns in Altdorf die grimmig dreinschauende Statuette des mythischen Alpenhelden Tell vom Sockel des gleichnamigen Denkmals in Staunen und Ehrfurcht versetzt (und bei den meisten sogleich einen Selphy-Reflex provoziert, gefolgt von Grimassen), fahren wir mit dem Postauto durch enge, dicht bewaldete Täler zur Seilbahnstation St.Jakob.
Während einer acht minütigen Seilbahnfahrt schweben wir gemächlich entlang der wild zerklüfteten Gebirgslandschaft und bestaunen den Vierwaldstättersee weit unter uns in der Ferne. Schliesslich erreichen wir den Alpenweiler Gitschenen, die höchstgelegene ganzjährig bewohnte Siedlung der Gemeinde Isenthal im Kanton Uri.
Erschöpfte Wanderer finden in Gitschenen gleich zwei Berggaststätten vor, um ihre müden Knochen etwas auszuruhen und sich mit währschafter Hausmannskost zu stärken:
Das Gasthaus Gitschenen bietet Besuchern neben frischen und schmackhafte Speisen aus heimischen Produkten auch bequeme Übernachtungsmöglichkeiten in Doppel- und Mehrbettzimmern mit Halbpension an.
Obwohl das Alpstübli keine Schlafplätze bietet, lohnt sich ein Besuch nach einer kräfteraubenden Bergwanderung dennoch auf alle Fälle, jedoch wird das Gasthaus nur während der Sommer- und Herbstmonaten betrieben.
Wer sich intensiv über mehrere Tage in der klaren Gebirgsluft erholen möchte, findet im Kneiwies diverse Unterkünfte; u.a. auch Schlafplätze im Stroh.
Neben der Berglandwirtschaft stellt der Tourismus die wichtigste Lebensgrundlage von Gitschenen dar. Da man hier zahlreiche ein- bis mehrstündige Wander-, Berg- und im Winter Skittouren in die wilde Bergwelt des Urner Hochgebirge unternehmen kann, ist Gitschenen zu Recht ein Geheimtipp unter Berggängern.
Der einstündige Rundweg Gitschenen ist ideal für Familien mit Kindern. Auf halben Weg lädt eine Grillstelle zum Verweilen inmitten grandioser Urner Bergwelt ein.
Wer eine der vielen Bergtouren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden durch abwechslungsreiches Gelände plant, übernachtet am besten in einer der angebotenen Unterkünfte. Die Aussicht von hier oben auf die umliegende Innerschweiz ist unvergleichlich, Erholung inmitten der ursprünglichen Urner Bergwelt zur Recht eine Reise wert.
Etliche Wanderkilometer reicher entscheiden wir uns zurück im Tal in Islete für das Schiff und geniessen die ca. einstündige Fahrt nach Brunnen im Kanton Schwyz.
Dort statten wir dem naheliegenden Ausflugsziel Urmiberg einen Kurzbesuch ab und lassen uns im pittoresken Bergrestaurant Timpelweid von den beiden gastfreundlichen Besitzern Klara und Herbert Zumbühl mit Speis und Trank verpflegen.
Der Vierwaldstättersee im Panoramablick versüsst uns dabei das Dessert.