Die Schweiz ist nicht nur für ihren Käse und ihre Schokolade berühmt, sie hat es auch drauf, wenn es um die Fertigung von edlen Spirituosen geht. Nebst Weinen aus dem Tessin und aus der Romandie gibt es hierzulande ausserdem unter anderem erfrischende Biere sowie die einzigartige «Grüne Fee» zu entdecken.
Nebst herbem Appenzeller Alpenbitter oder dem Zuger Kirschlikör bietet die Schweiz punkto hochwertiger alkoholischer Getränke feine Rot- und Weissweine an – ein aromatischer Gaumengenuss, der entspannen lässt. Das in der Schweiz meistgetrunkene alkoholische Getränk ist und bleibt jedoch das Bier.
Schweizer Weisswein aus der Romandie
Die idyllischen Landschaften der Romandie bieten mit ihren Hügeln Platz für prächtige Weinreben. Bei gutem Wetter bieten sie ein romantisches Ziel für einen Veloausflug, bei Regen lohnt sich ein Abstecher zur lokalen Weinstube.
In der französischsprachigen Schweiz werden vorwiegend leichte Weine hergestellt, die eher jung getrunken werden. Die bedeutendste Schweizer Weissweinsorte ist wohl der Chasselas aus dem Wallis.
Bereits seit dem 18. Jahrhundert ist er auch unter dem Namen Fendant bekannt und gilt als eine der ältesten Kulturreben der Schweiz. Im Kanton Waadt benennt man die Rebsorten inzwischen nach ihrem Ursprungsort, weswegen seit 1966 nur der Fondant aus dem Wallis diesen Namen trägt.
Die «Grüne Fee»
Abgesehen von feinen Weinen ist die Romandie das Zuhause von einem alkoholischen Getränk mit einer speziellen Geschichte. Im 18. Jahrhundert wurde im kleinen Dorf Couvet im Kanton Neuchâtel eine spezielle Bitterspirituose aus Wermut und Anis erfunden: Absinth.
Dieser wurde zunächst als ein Heilmittel gegen Verdauungsbeschwerden eingesetzt, bis er zum Genuss konsumiert wurde. Wegen seiner schaurig-grünen Farbe erhielt der Spiritus den besonderen Übernamen «Grüne Fee».
Obwohl Absinth von vielen Künstlern, unter anderem von Vincent van Gogh, geliebt wurde, wurde er im 19. Jahrhundert in der Schweiz verboten. Der Grund: Seine Produktion schadete dem französischen Weinmarkt. Um das Verbot zu vollziehen, wurde dem Absinth fälschlicherweise zugesprochen, er mache wahnsinnig, sei halluzinogen und besonders gesundheitsschädlich.
Zwar hat die «Grüne Fee» einen viel höheren Alkoholgehalt als die meisten Spirituosen, doch wird sie stets mit Wasser verdünnt getrunken und wurde aus rein wirtschaftspolitischen Gründen verboten. Nach einem hundertjährigen Verbot kann man den Absinth seit 1999 in der Schweiz wieder geniessen.
Das klassische Feierabendbier
Wer sich während der schwülen Sommertage nach einer Abkühlung sehnt, greift gerne zu einem erfrischenden Bier. Im Vergleich zum Absinth enthält das Malzgetränk wenig Alkohol und wird normalerweise kühl genossen. Für viele darf das Bier am Wochenende sowie bei der Grillparty nicht fehlen und gehört zum Fussballschauen dazu.
Bier ist das Party- und Feierabendgetränk schlechthin. Auch deswegen ist es auch das meistkonsumierte alkoholische Getränk in der Schweiz. Statistiken zeigen, dass obwohl der Alkoholkonsum in der Schweiz abnimmt, immer mehr Menschen das Malzgetränk geniessen.
Laut dem Schweizer Brauerei-Verband wurden im Jahr 2020 rund 52 Liter Bier pro Kopf getrunken. Das beliebteste Bier ist aktuell das klassische Lager, doch gleichzeitig geht der Trend immer mehr in Richtung lokaler Mikrobrauereien. Ein Grund dafür ist die Geschmacksvielfalt, welche die kleinen Unternehmen liefern.
Dazu kommen die Individualität und Exklusivität der Biere, welche die über 850 Schweizer Brauereien attraktiv machen. Wer sich diesen Sommer etwas näher mit dem Bierbrauen beschäftigen möchte, dem ist ein Brauseminar zu empfehlen.
Bierfans und Wanderbegeisterte können diese zwei Leidenschaften auf einer Bierwanderung sogar vereinen. So kann man zum Beispiel Mitte September auf der Zuger Bierwanderstrecke zwischen der Ägerihalle und der Festhütte Morgarten über 25 Biersorten von kleineren und grösseren Schweizer Bierbrauereien degustieren.
Der Zuger Kirsch
Abgesehen von kleinen Bierbrauereien im Kanton Zug und einer neuen Brauerei in der Stadt Zug selbst ist der «Chriesi-Kanton» für seinen hochprozentigen Kirsch bekannt. In der Region Zug-Rigi schmücken insgesamt 44’000 Kirschen-Hochstammbäume die Landschaft.
Aus ihren Früchten wird der Zuger Kirsch gebrannt. Sein Rezept hat eine lange Tradition, denn Zug ist bereits seit dem 17. Jahrhundert für seine Kirschen bekannt. Es ist auch dieser edle Fruchtbrand, der die international berühmte Zuger Kirschtorte ausmacht.
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