Der Begriff «Hypnose» mag im ersten Moment schaurig klingen, doch tatsächlich ist Hypnose eine zuverlässige Methode, um seelische Wunden und Traumata zu behandeln. Doch was ist Hypnose genau und wann wird sie angewendet?
Grundsätzlich geht es bei der Hypnose um ein Gespräch mit dem Unterbewusstsein. Dabei wird der Hypnotisant, also der Kunde, in einen schlafähnlichen Zustand versetzt.
Dazu bittet die Hypnotherapeutin den Kunden, sich zu entspannen und sich zum Beispiel auf die Atmung zu konzentrieren oder sich vorzustellen, dass er eine Treppe hinuntergeht, die ihn immer tiefer in die Entspannung führt. In diesem Zustand der Trance gibt der Hypnotisant jedoch nicht die Kontrolle auf.
In Trance ist seine Aufmerksamkeit erhöht und kann auf das Unterbewusstsein gelenkt werden. Damit der Kunde in Trance gelangen kann, muss er der Hypnotherapeutin vertrauen und sich in seiner Umgebung sicher fühlen.
In Trance können Erinnerungen durchlebt und vollständig verarbeitet werden. Unangenehme Empfindungen werden mit einem Gefühl von Geborgenheit und Ruhe überdeckt. Das hilft, wenn der Kunde beispielsweise mit dem Rauchen aufhören möchte oder er eine chronische Angst überwinden will.
Von der Katze zur Spinne
Wenn sich der Kunde zum Beispiel vor Spinnen fürchtet, muss er sich in Trance das Krabbeltier vorstellen und die Panik verspüren, die in ihm im Angesicht der Spinne normalerweise aufkommt.
Dann wird der Hypnotisant dazu angeleitet, sich eine Situation vorzustellen, bei der er ein Wohlbefinden verspürt. So soll sich der Kunde zum Beispiel eine schlummernde Katze vorstellen und als Nächstes das Gefühl beim Anblick von etwas Niedlichem auf die Spinne übertragen. Das bedeutet, dass er sich eine Spinne vorstellen und gleichzeitig an die Katze denken soll.
So entsteht eine positive Assoziation mit der Spinne. Auch wenn der Kunde Spinnen wohl nie so süss finden wird wie Katzen, kann er seine Angst auf diese Weise um einiges verringern.
Auf ähnliche Weise werden auch Traumata verarbeitet. Viele haben Angst davor, sich erneut in die traumatische Situation hineinzuversetzen. Auch wenn es Überwindung kostet, kann sich eine Behandlung durch Hypnose absolut lohnen, denn wie zahlreiche Erfahrungsberichte zeigen, fühlen sich die meisten Hypnotisanten bereits nach der ersten Behandlung deutlich besser.
Hypnose ausserhalb der Therapie
Die Hypnose wird nicht nur in der Therapie verwendet. Auch in der Medizin können Patienten von ihrer beruhigenden und schmerzlindernden Wirkung profitieren. So kann Hypnose bei der Schmerztherapie und bei der Anästhesie eingesetzt werden und die Einnahme von Schmerzmittel ersparen. Sogar manche Zahnärzte bilden sich im Bereich Hypnose aus, damit sie ihren Patienten die Angst und Nervosität vor der Zahnbehandlung nehmen können.
In Selbsthypnose gebären
Einen weiteren spannenden Bereich der Hypnose stellt die Selbsthypnose für Schwangere dar. Diese Technik haben auch Promis wie Kate Middleton und Angelina Jolie angewendet. Die Idee des sogenannten «Hypnobirthing» ist, dass die Geburt schneller und unter weniger Schmerzen verläuft, wenn sich die Frau entspannt und sich nicht gegen diesen natürlichen Prozess des Gebärens wehrt.
In «Hypnobirthing»-Kursen kann man sich auf das Gebären vorbereiten und erlernen, wie man sich zur Entspannung bringen und mit dem Schmerz umgehen kann. Dazu gibt es viele Methoden wie zum Beispiel verschiedene Atemtechniken und Visualisierungen. Bei dieser Art der Hypnose bilden das Selbstvertrauen und die Zuversicht, dass alles gut gehen wird, einen zentralen Aspekt.