Optik Schumpf & Baggenstos

Optik Schumpf Baggenstos
Heinz Baggenstos bei der Arbeit. Bild: zVg

Das Zuger Optikergeschäft Schumpf & Baggenstos ist für seinen hohen Qualitätsanspruch bekannt – sowohl was die Produkte als auch den Service anbelangt. Auch was starke Kurzsichtigkeit bei Kindern und damit verbundene Risiken angeht, ist das Traditionsunternehmen im Kanton Zug führend.

Seit 1973 steht das Optikergeschäft Schumpf & Baggenstos am Bundesplatz 6 wie ein Fels in der Zuger Gewerbebrandung. Als Kündig Brillen und Kontaktlinsen gegründet, folgte 2002 der Wechsel zum heutigen Namen. Auch was die Geschäftsführung anbelangt, hat sich seit der Gründung etwas getan.

Jürg Schumpf verabschiedete sich vergangenes Jahr aus der Geschäftsleitung, ist bis zu seiner Pensionierung im kommenden Jahr jedoch weiterhin im Betrieb involviert. Seinen Platz an der Seite von Heinz Baggenstos nahm Gianni Bistoletti ein.

Was sich in den fast 50 Jahren jedoch nicht verändert hat: Optik Schumpf & Baggenstos steht für kompromisslose Qualität. Wir haben uns mit Gianni Bistoletti unterhalten, wie es möglich ist, den Qualitätsstandard über all die Jahre derart hochzuhalten, wie schädlich die immer weiter ansteigende Bildschirmzeit für die Augen von Kindern und Jugendlichen ist und weshalb die regionale Verankerung in Zug für das Optikergeschäft so wichtig ist.

Herr Bistoletti, die Möglichkeiten, bei kostengünstigeren Anbietern oder gar online vergleichsweise billig eine Brille zu kaufen, sind zahlreich. Weshalb sollte man sich seine Brille oder Kontaktlinsen trotzdem bei Optik Schumpf & Baggenstos besorgen?

Wir sprechen ein komplett anderes Klientel an. Unsere Kunden und Kundinnen erwarten einen gewissen Qualitätsstandard, mit dem weder Billiganbieter noch Onlineshops mithalten können.

So haben wir beispielsweise auch praktisch keine Laufkundschaft, dafür zahlreiche Stammkunden, die seit vielen Jahren und oftmals gar über Generationen hinweg bei uns ihre Brillen und Kontaktlinsen beziehen.

Möchte man etwas Ausgefalleneres, eine Brille einer in Zug komplett exklusiven Marke oder in den Genuss eines ausserordentlichen Services zu kommen, ist man bei uns perfekt aufgehoben. Ausserdem pflegen wir eine gute Zusammenarbeit mit Augenärzten aus der Region, insbesondere im Zusammenhang mit komplexen Kontaktlinsenanpassungen.

Wie wichtig ist neben der hohen Qualität Ihrer Produkte eine möglichst kompetente Beratung?

Ein fachkundiger Service auf einem persönlichen Level ist genauso entscheidend. Wir kennen praktisch sämtliche Kundinnen und Kunden mit Vor- und Nachnamen, kennen in Bezug auf die Sehkorrektur ihre Vor- und Familiengeschichte.

Von Neukundinnen ist dies eine der häufigsten Rückmeldungen: Dass sie bei uns nicht bloss eine Nummer sind, sondern als ganz individuelle Person behandelt werden. Sowohl wir als auch unsere Kunden schätzen diese persönliche Beziehung.

Wenn es um eine Sehkorrekturlösung geht, bieten Sie unter anderem den «Visual Behaviour Monitor» an. Was hat es mit diesem Gerät auf sich?

Dieses ist ganz neu und wurde von einem Schweizer Start-up entwickelt. Dabei wird das objektive Sehverhalten gemessen und ausgewertet. Früher wurde die Distanz zum Bildschirm während zwei Sekunden mit einer perfekten Körperhaltung und einem Massstab gemessen. Dies entspricht allerdings einer reinen Momentaufnahme.

Mit diesem Gerät werden alle benötigten Distanzen, die Kopfbewegungen und -haltungen sowie der Blaulichtanteil, UV-Anteil und Helligkeit während mindestens 30 Stunden gemessen, so dass wir reale Messergebnisse erhalten.

Damit können dann mit einer noch nie zuvor dagewesenen Genauigkeit die absolut individualisierten Arbeits-, Alltags- oder Lesebrillen angefertigt werden, mit denen alle gemessenen Situationen abgedeckt werden können.

Wird beispielsweise am Arbeitsplatz ein hoher Anteil an digitalem blauem Licht gemessen, kann über den Einbau eines Blaufilters diskutiert werden, um den Sehstress für die Augen zu minimieren und den in der aktuellen Forschung diskutierten Augenerkrankungen entgegenzuwirken.

Optik Schumpf Baggensto
Optik Schumpf Baggensto

An was für Krankheiten denken Sie dabei?

Beispielsweise an die Makuladegeneration. Die altersbedingte Makuladegeneration ist die häufigste Ursache für eine Sehbehinderung im Alter. Doch wurde mittlerweile festgestellt, dass auch starke Kurzsichtigkeit einen erheblichen Risikofaktor für eine Makuladegeneration darstellt. Und eine erhöhte Bildschirmzeit erhöht das Risiko für Kurzsichtigkeit.

Der Trend geht leider in die Richtung, dass wir immer noch mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen. Spüren Sie, dass die Nachfrage nach Bildschirmbrillen stetig steigt?

Absolut. Wir bieten seit Jahrzehnten solche Brillen an und die Kurve zeigt konstant nach oben. Die Coronapandemie und damit verbunden das vermehrte Arbeiten von zuhause aus hat diesen Trend nochmals verstärkt.

Die erhöhte Bildschirmzeit trägt verstärkend zu einem weiteren Problem bei: Myopie bei Kindern. Gibt es etwas, was Sie den Kindern und Jugendlichen raten können, um dem entgegenzuwirken? Dass die junge Generation auf das Handy verzichtet, kann man schlecht erwarten.

In der Tat trägt Naharbeit zur fortschreitenden Kurzsichtigkeit bei, weswegen man mindestens eine Ellenlänge Abstand zum Bildschirm halten sollte. Die weiteren Einflussfaktoren für Kurzsichtigkeit sind wenig Sonnenlicht und die genetische Veranlagung.

Spätestens wenn beide Elternteile kurzsichtig sind und beim Kind eine jährliche Verschlechterung um mindestens 0.5 Dioptrien eintritt, schreiten wir ein. Denn ab drei Dioptrien besteht ein erhöhtes Risiko für eine myopiebedingte Makuladegeneration oder eine Netzhautablösung.

Mit einem Myopiemanagement kann man bereits im Kindesalter prophylaktisch gegen die stetig steigende Korrektur und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken vorgehen.

Gianni Bistoletti betreut einen jungen Kunden bei Myopiemanagement Optik Schumpf & Baggenstos
Mit einem Myopiemanagement kann man bereits im Kindesalter prophylaktisch gegen die stetig steigende Korrektur und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken vorgehen. Bild: zVg

Welche Möglichkeiten gibt es dabei?

Es gibt grundsätzlich zwei Varianten: Einerseits medikamentös mit vom Augenarzt verschriebenen Augentropfen und auf der anderen Seite mittels Nachtlinsen, wie wir sie anbieten. Mithilfe derer wird ein Teil der Hornhaut verändert und man sieht den Tag über scharf. Diese Linsen wirken gegen Myopie.

Am effizientesten wirkt eine Kombination beider Methoden. Seit neuestem gibt es ausserdem besondere Brillengläser, genannt Miyosmart, die ebenfalls dem Myopiemanagement dienen. Wir sind dort Teil der Intensivgruppe und somit bei der Entwicklung hautnah dabei.

Wichtig ist beim Myopiemanagement grundsätzlich, auf Spezialisten zu vertrauen. Momentan ist es noch nicht so bekannt, da die Zahl der Fachpersonen, welche die Ausbildung und das nötige Wissen haben, überschaubar ist.

Geht der Trend bei jungen Menschen immer noch in Richtung Kontaktlinsen oder sogar Lasern und entsprechend weg von der Brille?

Wir bieten auch Voruntersuchungen für das Lasern an und können einen Rückgang beim Lasern bestätigen, bedingt durch Mehranbieter. Bei den Kontaktlinsen gab es erst im vergangenen Jahr wieder einen markanten Anstieg aufgrund der Maskenpflicht. Ansonsten haben modische Brillen im letzten Jahrzehnt ganz klar an Bedeutung gewonnen.

Hinweis: Zusätzliches Infomaterial, was das Myopiemanagement und myopiebedingte Makuladegeneration anbelangt, findest du bei Optik Schumpf & Baggenstos vor Ort am Bundesplatz 6 in Zug.

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