Den Snapchat-Betreiber Snap gibt es seit fünf Jahren. Jetzt wurde es Zeit für die Börse. Und obwohl das Unternehmen rote Zahlen schreibt, nicht mit Gewinnen rechnet und die Aktionäre auf ein Mitspracherecht verzichten müssen, hatte Gründer Evan Spiegel einen Traumstart an der Börse mit rund 34 Milliarden Dollar – einen höheren Wert als die Fluggesellschaft Lufthansa oder die Deutsche Bank.
Hohe Wellen an der Börse
Nach diesem Einstieg folgte ein schneller Fall: Zwei Tage später rutschten die Aktien unter ihren Startpreis.
„Mehr als 150 millionen nutzer“
Snapchat ist vor allem bei jungen Menschen beliebt. Mehr als 150 Millionen Nutzer machen mit der Instant-Messaging-App Fotos, transformieren sie und verschicken sie an Freunde als Nachricht, die nach wenigen Momenten wieder gelöscht wird. Das Unternehmen finanziert sich über Werbung.
Das Snap-Börsendebut gilt als einer der grössten Börsengänge in der Technologiebranche. Snap hatte am Mittwoch 200 Millionen Aktien zu jeweils 17 Dollar bei Investoren untergebracht – deutlich mehr als die eigentlich erwarteten 14 bis 16 Dollar.
Grosse Skepsis bei den Analysten: Schon am Folgetag hat zum Beispiel die Pivotal Research Group die einzelne Snap-Aktien mit 10 Dollar bewertet.
Die alleinige Einnahmequelle durch Werbung sowie die harte Konkurrenz von Instagram und WhatsApp und der relativ kleine Markt hat Kritiker auf den Plan gerufen. Allerdings ist Snap mit seinem Abstieg nach einem steilen Börsengang nicht allein.
Auch Twitter oder facebook verloren nach einer anfänglichen Glanzparade mächtig Federn. Twitter verzeichnet ein mächtiges Minus, facebook hat sich bis dato wieder erholt. Ob der Börsengang des Snap Unternehmens als top oder Flop zu werten ist, wird sich erst noch zeigen.
Quellen:
www.boerse.ard.de
www.handelsblatt.com
Was kann Snapchat, was andere nicht können?
Über Snapchat werden täglich ca. 700 Millionen Fotos und Videos verschickt – rund 10 mal mehr als bei Instagram. Aber was hat Snapchat, was Youtube und Instagram nicht haben? Die Vergänglichkeit. Denn: Jede Datei ist nur für eine begrenzte Zeit sichtbar, bevor sie sich in Luft auflöst.
Der Absender bestimmt, wie lange die Datei für den Empfänger erkennbar ist – maximal jedoch für 10 Sekunden. Fotos und Videos des Tages können zudem in einer persönlichen Snapchat Story gesammelt werden. Die Snapchat Story zerstört sich automatisch nach 24 Stunden.
Einfache Fotobearbeitung
Fehlt dem Schnappschuss die Aussagekraft, wird problemlos nachgeholfen: Fotos können mit sämtlichen Emojis, Bildmalereien und Texten aufgepimpt werden. Farbanpassungen sowie die Einblendung des Aufenthaltsortes sind ebenfalls möglich.
Das Ziel von Snapchat
Snapchat verlangt 100%ige Aufmerksamkeit. Nachrichten und Videos müssen nämlich bewusst wahrgenommen werden, sonst sind sie weg. Halbherziges Überfliegen einer Nachricht bringt da gar nichts. Wer sich nicht auf die Nachricht konzentriert, hat sie verpasst.
Für alle Zeiten! Es sei denn, der Empfänger macht einen Screenshot von dem versendeten Foto. Dann erfolgt jedoch eine Benachrichtigung an den Absender. Snapchat vermittelt das Gefühl, mittendrin und live mit dabei zu sein.
Business-Snapchat
Die Schnappschuss-App ist nicht nur ein Hype der Jugend, auch Unternehmen profitieren von dieser Art der Kommunikation. Zumindest lohnt es sich über diese Art der Vermarktung nachzudenken, wenn die Zielgruppe diese App regelmässig nutzt.
Dann kann Snapchat erfolgreich als effektives Online Marketing Tool eingesetzt werden. So binden beispielsweise grosse Firmen – wie Toys“R“us und Amazon – ihre Kunden über diesen Kanal in ihren Business-Alltag mit ein.