Auch zu Zeiten von Corona steht die offene Kinder- und Jugendarbeit in Baar nicht still. Die gemeindliche Fachstelle hat ihr Angebot entsprechend angepasst.
In den letzten zehn Monaten musste die Fachstelle Kind und Jugend der Einwohnergemeinde Baar aufgrund der Corona-Pandemie neue Wege beschreiten. Viele Projekte konnten nicht wie ursprünglich gedacht umgesetzt werden. Während dem ersten Lockdown blieben viele Angebote wie das Jugendcafé oder die Kinder- und Jugendtreffs geschlossen.
Das Team reagierte mit grosser Flexibilität auf die neue Situation: Die Mitarbeitenden führten mobile Rundgänge durch, sensibilisierten Kinder und Jugendliche und nutzten verstärkt Social Media, um mit der Zielgruppe in Kontakt zu bleiben. Sie koordinierten die Nachbarschaftshilfe und setzten das Programm zur Familienentlastung der Zuger Sozialvorsteherkonferenz in Baar um.
Freizeitangebot ist stark eingeschränkt
Nach den vorübergehenden Lockerungen im Sommer gibt es aktuell wieder stärkere Einschränkungen im ausserschulischen Angebot, insbesondere für die Jugendlichen.
Während die Kindertreffs Rainhalde und cube wie auch die offene Kinderhalle weitgehend regulär und mit entsprechendem Schutzkonzept durchgeführt werden können, bleiben das Jugendcafé, der Jugendtreff cube und das Midnight Sports geschlossen.
Für Jugendliche sind die Freizeitmöglichkeiten sehr beschränkt: kein Ausgang, keine Geburtstagsfeste, kaum Vereinsleben. Die zusätzliche Zeit zuhause geht oft mit einem gesteigerten Konfliktpotenzial einher. Es treten zudem vermehrt Angstzustände und Depressionen auf. Auch die Lehrstellensuche gestaltet sich für die Jugendlichen schwierig.
Offenes Ohr im offenen Büro
«Wir reagieren mit einem neuen Beratungsangebot auf die neue Situation», erklärt Philipp Huber, Kinder- und Jugendbeauftragter der Einwohnergemeinde Baar. Während Jugendliche bis anhin im Jugendtreff und im Jugendcafé unkompliziert Beratung in Anspruch nehmen konnten, bietet die Fachstelle seit dem 22. Januar ein offenes Büro an, um den niederschwelligen Zugang zu Fachpersonen aufrecht zu erhalten.
Jugendliche können mit ihren Fragen jeweils am Mittwoch und Freitag zwischen 16 und 18 Uhr das Team der Fachstelle Kind und Jugend im Büro an der Marktgasse 10 ohne Voranmeldung und maximal in einer Vierergruppe besuchen.
Sei es wegen Stress in der Schule, Beziehungskonflikten, wenn dem Bewerbungsdossier noch der letzte Schliff fehlt oder einfach, weil man ein offenes Ohr oder einen Tapetenwechsel braucht.
Jugendkulturfestival: von und für Jugendliche
Eine interessante Möglichkeit, sich in der Freizeit zu engagieren, bietet das erste Jugendkulturfestival vom 19. Juni 2021. Angedacht ist ein Anlass, welcher Experimentierraum für Musik, Bewegung, Kunst und Jugendkultur bietet. Als Veranstaltungsort dient das Gelände rund ums Aktionshaus Cube in Blickensdorf, welches mit dem Skatepark und den Graffitiwänden eine inspirierende Ausgangslage bietet.
Geplant wird das Festival von der Fachstelle Kind und Jugend in Zusammenarbeit mit der Kulturbeauftragten der Einwohnergemeinde Baar, Fabienne Mathis. «Die Inhalte des Festivals werden aber nicht nur von uns, sondern so weit wie möglich in Zusammenarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen definiert und gestaltet», erklärt Yasmin Fässler, Projektleiterin seitens Fachstelle Kind und Jugend.
«Die Jugendlichen erwartet ein tolles Team, viel Spass, Mitsprache- und Entscheidungsmöglichkeiten sowie bestimmt viele neue und spannende Erfahrungen.» Interessierte Jugendliche und junge Erwachsene können sich auf der Homepage der Fachstelle Kind und Jugend www.fkjbaar.ch informieren oder sich per E-Mail an jugend@baar.ch melden.