10Die «Freiwillige Feuerwehr der Stadt Zug» FFZ steht bei Bränden, Öl-, Chemie- und Strahlen-Unfällen an vorderster Front im Einsatz. Das Korps um Kommandant Daniel Jauch leistet Hilfe und schützt die Bevölkerung, bevor eine Katastrophe entstehen kann.
Eine gute Kameradschaft auf allen Stufen, ist im Feuerwehrdienst lebenswichtig, ist doch jeder auf jeden angewiesen und jeder muss sich 100-prozentig auf den Andern verlassen können.
Interview mit Daniel Jauch, Kommandant der Stützpunkt Feuerwehr des Kantons Zug
Daniel Jauch, die Feuerwehr nimmt eine wichtige Aufgabe zum Schutz der Bevölkerung ein. Die Feuerwehr wird in ihrem Wirkungsfeld immer gut wahrgenommen. Sie stehen der Stützpunkt Feuerwehr Zug als Kommandant vor. Welches sind Ihre grössten Herausforderungen?
Als Kommandant bin ich für die Dienstorganisation, den Dienstbetrieb, die Sicherheit in Übung und Einsatzdienst verantwortlich. Nebst dem erfolgreichen Absolvieren aller Einsätze, von denen immer alle wieder gesund nach Hause kommen müssen, ist eine der grössten Herausforderungen das Sicherstellen unseres Nachwuchses für die Zukunft. Leider lassen sich Feuerwehrinteressierte Frauen und Männer nicht mehr an jeder Hausecke finden.
Ihr Korps ist gut aufgestellt. Wieviele Mitglieder zählt die «Freiwillige Feuerwehr der Stadt Zug» (FFZ)Z?
Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Zug hat einen Bestand von 140 Angehörigen der Feuerwehr (AdF) davon sind 10 Prozent Frauen. 80 AdF halten wir für die Stadt und 60AdF für die Stützpunktaufgaben vor.
Bitte stellen Sie die FFZ noch etwas genauer vor.
Die FFZ verfügt über einen Fahrzeugpark von 25 Fahrzeugen (13 Lkw`s und 12 PW`s) und 3 Booten. Neben 3 Tanklöschfahrzeugen und einem Universallöschfahrzeug (ULF) verfügen wir über 2 Rettungsfahrzeuge 1 Autodrehleiter und 1 Hubretter. Beide sind für eine Rettungshöhe von 32m.
Drei LKW`s sind sogenannte Hackengeräte und können verschiedene Container aufnehmen, wie z.B. Atemschutz, Chemie, Technische Hilfeleistung, Schlauchverleger, Hydrosub Pumpe etc.
Dazu gehören aber auch das Pionier- und das Umweltfahrzeug. Die PW`s sind vor allem Mannschaftstransporter, Pikettoffiziersfahrzeuge, Einsatzleitfahrzeug und Verkehrsdienstfahrzeug.
Die Feuerwehr leistet auf freiwilliger Basis enorme Arbeit. Im Jahr 2019 haben Sie an über 350 Einsätzen geholfen und Leben gerettet. Welches war ein spezielles Ereignis?
Nebst unzähligen Falschalarmen und Einsätzen, die zum Schmunzeln anregen, gibt es aber immer auch Einsätze, bei denen es um Leben und Tod geht. Wenn es uns gelingt eine alte, betagte Frau aus einem brennenden Haus zu retten und sie uns am Schluss zum Dank anlächelt, das ist Wertschätzung.
Oder wir eine Frau aus einem Unfallfahrzeug schneiden müssen und diese uns Monate später an einer Übung besucht und DANKE sagt – dann haben wir alles richtig gemacht.
2019 fand das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (EASF) in Zug statt. Wie war die Feuerwehr an diesem Grossanlass involviert?
Als Feuerwehr des Austragungsortes waren wir in der Planung und Umsetzung sehr stark involviert. Über das Festwochenende waren Feuerwehrleute rund um die Uhr in Bereitschaft um zum einen im Festgelände zu helfen, aber zum anderen auch in der Stadt und Kanton bereit zu sein, sollte es zu einem Einsatz kommen. Offiziere von uns waren im Kp Front ESAF ebenfalls rund um die Uhr in der Gesamteinsatzleitung vertreten.
Die Ausbildung der Feuerwehr nimmt einen hohen Stellenwert ein. Die Jugendfeuerwehr weckt das Interesse bereits bei Kindern. Worauf sensibilisieren Sie Jugendliche?
Mit unserer Jugendfeuerwehr (12-18 Jahre) machen wir Jungendarbeit und Nachwuchsförderung zugleich. Jugendliche aus dem ganzen Kanton dürfen bei uns mitmachen.
Sie tragen unsere Uniform, arbeiten unter Einhaltung der Sicherheit mit unseren Fahrzeugen und Materialien. Die Jugendlichen werden behutsam an das Feuerwehrhandwerk herangeführt. Viele heute aktive FFZler waren als Kinder in der Jugendfeuerwehr.
Haben Sie Wünsche?
Unsere Zukunft ist uns wichtig, wir sind immer auf der Suche nach Neuen Kameradinnen und Kameraden die Lust haben Ihre Freizeit für die Allgemeinheit ein einzusetzen.
Wer in Zug wohnt oder arbeitet, zwischen 18 und 50 Jahre jung ist, die deutsche Sprache versteht und sich ausdrücken kann, ist bei uns herzlich willkommen.