An drei Abenden steht das Theater Rigiblick ganz im Zeichen von Mani Matter. Die BesucherInnen erwartet eine facettenreiche Hommage an den Berner Liedermacher, der mit seinen Mundarttexten Generationen geprägt hat.
«Das isch dslied / vo de bahnhöf wo dr zug / geng scho abgfahren isch / oder no nid isch cho /…»
Diese Liedzeilen eröffnen und beschliessen «Ds Lied vo de Bahnhöf» von Mani Matter. Sie sind auch 56 Jahre nach der Veröffentlichung noch genauso aktuell wie der Berner Mundart-Liedermacher selbst. Der Liedtitel ist gleichzeitig der Titel des Musiktheaterabends im Theater Rigiblick in Zürich, der ganz im Zeichen Matters (1936-1972) steht.
Die 80-minütigen Aufführungen finden am 9. Februar, 15. März sowie am 2. April jeweils um 20 Uhr statt. Zur Besetzung gehört neben Nikolaus Schmid und Alexandre Pelichet auch Sängerin und Moderatorin Sandra Studer.
Keiner konnte das Alltägliche so schön beschreiben wie Matter, sei dies das Warten am Bahnhof, der Besuch beim Coiffeur (Bim Coiffeur) oder Beobachtungen auf der Strasse (Di Strass, won i dann wohne). Das Besondere an dieser Form der Musik ist die Perfidität der unerwarteten Ereignisse im Alltag, die Matter meisterhaft widergibt.
Mit pointierten Worten schwört Matter in seinen Liedern Bilder hervor. In dieser Kunst ist er einzigartig und nicht zu kopieren, wie es einst auch der Berner Mundart-Rapper Luc Oggier von Lo & Leduc beschrieb.
Kaum ein Interpret hat so viele helvetische MusikerInnen in ihrem Schaffen geprägt wie der Berner Troubadour. Unter ihnen sind Stephan Eicher, Polo Hofer, Dodo Hug und Züri West, die sich von seinen Liedern haben inspirieren lassen und diese teilweise weiter popularisiert haben.
Neben vielen Neuinterpretationen sind Matters Lieder auch ausserhalb der Schweiz immer wieder auf Resonanz gestossen. So erschienen in Wien die zwei Alben «Gö» (1994) und «Öha» (1997) der österreichischen Musiker Reinhard Prenn und Gerhard Ruiss, die Übersetzungen von Matters Lieder ins Wienerische enthalten. Eine tschechische Adaption von Matters Werken leistete Jan Řepka im Jahre 2016.
Der Zytglogge Verlag würdigte den Künstler bereits im Jahre 2016 mit der Veröffentlichung des Albums «Und so blybt no sis Lied» von Denis Marian und Max Urban, eine Sammlung von neuinterpretierten Matter-Liedern.
Die neue Hommage ist eine weitere Würdigung des Verlags an den Chansonnier. Diesmal komm sie also in Form eines musikalischen Theaters mit Studer, Schmid und Pelichet auf der Bühne daher. Regie führte Daniel Rohr, für die musikalische Leitung zeigen sich Michael Summ und David Aebli verantwortlich.
Die Tickets für den 9. Februar sind bereits ausgebucht. Für den 15. März und 2. April gibt es hingegen noch freie Plätze. Tickets können unter dem Link Theater Rigiblick – Ticketshop bestellt werden.
Wenn man trotzdem sein Glück für den 9. Februar versuchen möchte, kann man sich am Vorstellungstag telefonisch unter 044 361 80 51 nach Restplätzen erkundigen. Aktuell erhalten BesucherInnen im Theater Rigiblick einen reservierten Sitzplatz. Für den Eintritt gilt eine 2G-Zertifikatspflicht ab 16 Jahren sowie eine Maskenpflicht.
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