Kaum eine Person hat die Geschichte der Schweiz so massgebend geprägt wie Napoleon. Kommenden Freitag wird ihm im Landesmuseum Zürich ein ganzer Abend gewidmet, wenn der ausgewiesene Napoleon-Experte Thomas Schuler sein Buch «Auf Napoleons Spuren» vorstellt.
Wer mehr zur Geschichte der Schweiz und ihren Ursprüngen, der heutigen Konstellation in Bezug auf den Bund und die einzelnen Kantone erfahren möchte, sollte sich den 17. März dick im Kalender anstreichen. Dann nämlich präsentiert Thomas Schuler im Landesmuseum Zürich sein Buch «Auf Napoleons Spuren». Schuler erläutert ab 18:30 Uhr anschaulich und faszinierend, wie Napoleons Einfluss die Schweiz bis heute formte und prägte. Dies nach umfangreichen Recherchen im Archiv– und Literaturbereich sowie Besuchen an Europas historischen Schauplätzen.
Napoleon zählt definitiv zu den bedeutendsten Persönlichkeiten für die Schweiz. Viele werden sich fragen, warum dies so ist. Es lässt sich behaupten, dass es die Schweiz ohne ihn in der heutigen Form nicht gäbe, weshalb man ihn auch ungeniert als wichtigste Einzelfigur der Schweiz bezeichnen kann.
Bereits in jungen Jahren besetzte er 1798 als Feldherr mit seinen französischen Truppen die damalige Eidgenossenschaft, wodurch schliesslich die Helvetische Republik entstand. Napoleon erkannte schnell, dass eine föderale Ordnung der Schweiz notwendig ist, nachdem der zentralistische Einheitsstaat zusammenbrach. Tatsächlich entstand daraufhin der Staatenbund gleichberechtigter Kantone, welchen Napoleon anhand der Mediationsakte von 1803 befriedete und in den französischen Machtbereich eingliederte. Somit war der Grundstein für die moderne Schweiz gelegt.
Von Tolstoi und Waterloo
Thomas Schulers Buch «Auf Napoleons Spuren» beinhaltet neben seinen Recherchen auch persönliche Abenteuer, so zum Beispiel wie er im Winter über den Grossen St. Bernhard wandert oder in Russland über den Kontakt mit einer direkten Nachfahrin Tolstois berichtet und darüber hinaus auf dem Schlachtfeld von Waterloo einen Totenschädel entdeckt.
Thomas Schuler gilt als einer der führenden Napoleon-Experten Deutschlands. Er ist ausserdem für viele namhafte Zeitungen tätig, leistet Fachberatungen zu mehrteiligen TV-Produktionen, begleitet öffentliche Napoleon-Führungen zu Originalschauplätzen und unterstützt Privatführungen auf dem Schlachtfeld von Elchingen.
Im Anschluss an die Buchpräsentation am Freitag, 17. März, im Landesmuseum Zürich findet ein Apéro statt. Der Anlass wird in Zusammenarbeit mit NZZ Libro durchgeführt und dauert von 18:30 bis 20 Uhr. Reservierungen sind erforderlich und können auf der Website des Landesmuseums getätigt werden. Der Einlass ist ab 18:15 Uhr.