Musik trifft auf Velowerkstatt und Food-Corner

3. Echolot Festival

Dieses Wochenende treffen am Luzerner Echolot Festival zum dritten Mal verschiedene Musikgenres aufeinander. Von Donnerstag bis Samstag tauchen die Besucherinnen vor kleinen wie grossen Bühnen in elektrische, klassische und überraschend neu gestaltete Klangwelten ein.

Das Echolot Festival bringt vom 26. bis 28. Oktober erneut Musikerinnen aus der Schweiz und dem Ausland an 16 ungewöhnliche Konzertorte in Luzern und Kriens. Die Besucherschaft erwartet ein vielseitiges Programm mit vielen verschiedenen Genres wie Hip-Hop, Rap, Indie-Rock, elektronischer, klassischer sowie Jodelmusik.

Die Organisatoren des Festivals sind aus anderen Kulturangeboten wie Radio 3Fach oder Orange Peel bekannt. Auch Dominik Unternährer, der beim B-Sides Festival tätig ist, gehört zum Organisationsteam des Echolot Festivals. «Wir wollten ein Indoor-Festival im Herbst veranstalten, denn obwohl einige vergleichbare Events im Ausland stattfinden, gab es keine im Raum Luzern», erzählt der Projektleiter. Das Konzept für das Echolot Festival hat das Team während des coronabedingten Lockdowns im Frühling 2020 entwickelt. Die für Events unvorteilhaften Umstände haben den Organisatorinnen die nötige Zeit gegeben, an ihrer langjährigen Idee für ein Festival zu arbeiten und sie endlich aufs Papier zu bringen.

Klavierklang in der Industriehalle

Seitdem unterstützt und verbindet das Echolot zahlreiche lokale Musikerinnen sowie ausländische Künstler und bringt sie in ungewöhnliche Veranstaltungsorte. Bereits seit seiner ersten Ausgabe hat das Festival Konzerte an Orten veranstaltet, die sonst wenig mit Musik zu tun haben. So wird dieses Jahr eines der zwei Konzerte in Kriens in der Fahrradwerkstatt «Velociped» stattfinden und auch im Luzerner Supermarkt Onkel Salamat gibt es neben Wraps ein musikalisches Angebot.

«Diese Verbindung von ungewöhnlichem Raum und Musik liegt uns schon seit der Planung des ersten Festivals am Herzen», erzählt Unternährer. Das Echolot Festival hat in vergangenen Jahren zum Beispiel ein Konzert auf einer Baustelle und in einer Jurte veranstaltet. Dieses Jahr wird, wie bei den ersten beiden Ausgaben, auch im Concept-Store «En Bas» sowie im ehemaligen Hallenbad, das zum Veranstaltungsort Neubad umgewandelt wurde, gespielt.

Musiker Nativ und Pablo Nouvelle

Nativ und Pablo Nouvelle werden am Freitag um 21:45 Uhr in der Schüür auftreten. Bild: zVg

Der klassische Komponist Martin Kohlstedt wird am Donnerstag, um 20:30 Uhr, in der alten Industriehalle «Halle E» auf dem Bell-Areal zu hören sein. Die klassische Klaviermusik steht dabei im Kontrast zum industriellen Konzertsaal. Ein weiteres Highlight aus dem Programm ist der feministische Jodelchor Echo vom Eierstock, der am Freitag um 17 Uhr und am Samstag um 19:15 Uhr im Roten Haus singen wird. Der Chor stellt sich gegen das Patriarchat, indem er veraltete Rollenbilder in der urschweizerischen Gesangkunst neu interpretiert.

Immer wieder an neuen Orten

«Seit 2021 haben wir eine gewisse Bekanntheit in der Stadt Luzern erreicht und das Festival etabliert», sagt Unternährer. Obwohl das Grundkonzept gleichgeblieben ist, wird aufgrund der etwas grösseren Besucherinnenanzahl und um die Dauer des Festivals bis später in die Nacht zu ziehen, auch an etablierten Veranstaltungsorten wie der Schüür Konzerte gespielt. Was die kleineren Bühnen anbelangt, raten die Projektleiterinnen der Besucherschaft, früh genug am Veranstaltungsort zu sein, um einen Platz zu ergattern. Sollte ein Veranstaltungsort bereits voll belegt sein, lohnt sich ein Blick auf den Zeitplan, denn meist laufen beim Festival mehrere Konzerte zur gleichen Zeit.

Nach wie vor bemüht sich das Festival, möglichst umweltfreundlich zu sein und bietet ein rein vegetarisches Essensangebot. Ebenfalls wird für die Speisen Mehrweggeschirr verwendet, die Musikerinnen verzichten auf unnötige Flüge und selbst die Kleider im Festival-Shop sind secondhand.

Die Festivalpässe sind bereits ausverkauft, doch für einzelne Tage sind noch Tickets auf der Plattform Petzi verfügbar. Die Tickets bieten Zugang zu allen Standorten des Festivals und sind umso teurer, je mehr Konzerte auf dem Tagesprogramm stehen. Eine Eintrittskarte für Donnerstag kostet 35, für Freitag 45 und für Samstag 59 Franken. Die Karten sind ebenfalls zu einem teureren Soli-Tarif verfügbar, bei welchem das Echolot-Kollektiv mit einer Spende von 10 Franken unterstützt wird.

Einen Kommentar hinterlassen