Nach 32 Jahren und 12 Studioalben befindet sich die Berner Mundart-Band Stiller Has zur Zeit auf Abschiedstournee. Am 22. Oktober spielen sie ein letztes Mal in Zug. Doch ganz in den Ruhestand will Frontmann Endo Anaconda dann doch nicht.
Die Welt wird komplexer und unverständlicher. Und das Einzige, was uns als Hoffnung bleibt, ist der Mann, der der Welt seine überlebensgrosse Poesie entgegenhält, heisst es in einer Medienmitteilung der Band Stiller Has. Die Berner Mundart-Band befindet sich zurzeit auf ihrer Abschiedstour. Nach 32 Jahren will Frontmann Endo Anaconda die Band auflösen.
Die 2020 erschienene Platte «Pfadfinder» ist ihr zwölftes und zugleich letztes Studioalbum. Die Abschiedstour endet aber noch nicht wie geplant in diesem Jahr. Coronabedingt mussten Konzerte auf 2022 verschoben werden. Zur letzten Konzerttournee gehört auch ein Auftritt in der Galvanik. Auch das Konzert in Zug musste verschoben werden, sollte eigentlich im Januar 2021 stattfinden. Nun steigt es am Freitag, 22. Oktober.
Live im Kulturzentrum
Wer Stiller Has noch einmal Live erleben möchte, der kann sich für am kommenden Freitag noch ein Ticket sichern. Für 48 Franken an der Abendkasse oder 45 Franken im Vorverkauf. Um 21 Uhr legen die vier Musiker dann los. Alle Gäste benötigen ein gültiges Covid-Zertifikat.
Mit ihrem vorherigen Album «Endosaurusrex» schafften es Stiller Has auf den ersten Platz der Schweizer Albumcharts. Zuvor erhielten in der Bandgeschichte bereits zwei Alben Goldauszeichnungen: «Moudi» und «Stelzen».
In ihrer aktuellen und finalen Besetzung besteht die Band aus Endo Anaconda, Boris Klečić, Bruno Dietrich und Roman Wyss. Das zweite Gründungsmitglied neben Anaconda – Balts Nill – verliess die Gruppe 2005.
Noch nicht reif für die Rente
Der 66-jährige Sänger der Band schreibt neben Songs auch Zeitungskolumnen. Sein Buch «Sofareisen» schaffte es 2005 ausserdem auf Platz 1 der Schweizer Buchbestellerliste. Und mit «Auspacken» feierte 2010 sein erstes Bühnenstück sein Debüt. Während Anaconda sich in der Vergangenheit etwa für die Initiative Grundeinkommen engagierte, besingt er auf dem aktuellen Album den Klimawandel. Ein Dank an Greta Thunberg im CD-Booklet und eine Abrechnung der eigenen Generation als «Nütwüsser» inklusive.
Ganz aufhören will Anaconda aber auch nach dem Ende von Stiller Has nicht, wie er dem «Tagblatt» verriet. Er schreibe weiterhin neue Stücke, möchte es aber in Zukunft etwas ruhiger angehen lassen. «Es chönnti Kunscht si u nid nume Krach», beschreibt Anaconda seine Musik. Der Kunst dürfte er also noch eine Weile erhalten bleiben.
Alle weiteren Informationen zur Abschiedstournee von Stiller Has findest Du hier.