Weihnachtszeit, Winterwelt und alles, was dazu gehört. Die kältesten Tage des Jahres haben uns mittlerweile erreicht – und nun müssen auch unsere Körper an einer Energiekrise teilhaben. Entgegenwirken können wir dieser auf diverse Wege; warm anziehen, einen geheizten Ort finden und auch gezielt wärmende Lebensmittel essen.
Es ist elf Uhr morgens an einem grauen Dezembervormittag. Die Nachbarschaft ist verschneit; der starke Wind ist überall zu spüren. Die dick eingemummelten PassantInnen zittern trotz all ihrer Bemühungen, die Kälte zu lindern. Selbst im Haus ist die Kälte noch deutlich zu spüren. Der Winter ist angekommen – und er zeigt sich in voller Kraft.
Für die PassantInnen ist jedoch nicht alle Hoffnung auf Wärme verloren. Mit einem gut gewählten Mittagessen können sie an innerer Wärme gewinnen. Denn Lebensmittel haben eine thermische Wirkung. Der genaue Effekt dieser ist vom Lebensmittel abhängig – so wird auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin in wärmend und kühlend unterteilt. Der Mensch soll im Sinne dieser durch seine Ernährung mit seiner Umwelt in Einklang gebracht werden. Für unsere PassantInnen ist es genug, wenn sie von der Umwelt erst mal weniger in die Kältemangel genommen werden.
Einfach etwas beliebig zu essen hilft also nicht unbedingt; im schlimmsten Fall verschlimmert das die Kälte sogar. Mit welchen Lebensmitteln lässt sich also diese innere Wärme erzielen? Welche sollten eher vermieden werden? Worauf solltest du achten?
Innere Wärme durch Ernährung
Lebensmittel für innere Wärme gibt es tatsächlich einige. Generell lohnt es sich, viel Eisen zu sich zu nehmen. Bereitest du dein Essen selber vor, sollte dieses möglichst gekocht, gebraten oder gedünstet werden. Auch die Weiterverarbeitung von Essen zu Suppen oder Eintöpfen ist lohnenswert. Haferbrei und rote Linsen mit Kidneybohnen bieten sich ebenfalls als wärmende komplette Gerichte an.
Für Fleischliebhaber empfiehlt sich besonders rotes Fleisch – Rind, Schwein, Lamm oder Wild. Auch von Fischen darf man immer gerne Gebrauch machen. Geräucherte Fischsorten sorgen für viel Wärme. Besonders lohnen sich hier Kabeljau, Hering, Scholle, Thunfisch und Forelle. Auch Huhnliebhaber dürfen sich mit gutem Gewissen weiterhin mit Poulet versorgen – gerne auch mit den dazugehörigen Eiern.
Gesunde Beilagen sollten natürlich auch nicht fehlen. Trockenfrüchte dürfen ohne Bedenken verzehrt werden. Auch Zwetschgen, Aprikosen, Mangos und Nüsse dürfen für fruchtige innere Wärme sorgen. Saisonale Gemüse wie Kürbis und rote Beete sind immer eine sichere Wahl. Zubereitete Kohlsorten und auch Fenchel, Zwiebeln, Rotkraut, Bohnen und Süsskartoffeln sorgen nicht nur für innere Wärme, sondern auch für einen gesunden Appetit. Mit drei Knoblauchzehen pro Tag lässt sich zudem die Durchblutung von Händen und Füssen fördern.
Gerne auch scharf – aber nicht zu sehr
Die innere Wärme darf auch gewürzt werden. Hier empfiehlt sich allerdings eine Portion Vorsicht – ins Schwitzen sollte man nicht geraten. Das würde den Körper wiederum abkühlen. Im Zweifel verwendest du also eher erwärmende Gewürze wie Kümmel, Koriander und getrocknete Kräuter. Erhitzende Gewürze wie Chili und Pfeffer sollten möglichst nur in Massen verwendet werden.
Werden diese Zutaten verwendet, dürfen sich unsere PassantInnen auf ein Mittagessen voller innerer Wärme freuen. Allerdings besitzt nicht jedes Lebensmittel eine erwärmende thermische Wirkung. Das Gegenteil sollte an kalten Tagen möglichst umgangen werden.
Keine Unterkühlung im Winter
An diesen Tagen sollten vor allem Speisen vermieden werden, die viel Wasser beinhalten. Darunter fallen Rohkost wie ungekochte Tomaten und Gurken, Südfrüchte wie Bananen und Kiwis, aber auch Weizen, weisser Reis und sogar Blattsalate und Spinat. Um rote, schwarze und grüne Teesorten sowie Kamillentee sollte man auch einen Bogen machen; Fencheltee wäre eine akzeptable Alternative.
Kaltes Wasser allein kühlt den Körper ebenfalls. Alkohol wird mittags für die wenigsten ein Thema sein, ist aber auch für den warmen Körper nicht empfehlenswert. Nikotingebrauch verengt die Blutgefässe – also verzichte bei extremer Kälte möglichst auch auf die gelegentliche Raucherpause.
Sollten unsere PassantInnen auf diese Punkte achten, dürften sie mit innerer Wärme aus dem Mittag entweichen. Und wer weiss? Vielleicht stösst auch du bald auf ein neues Rezept für deine eigene innere Wärme. Die Zutaten sind bekannt; aus ihnen könnte bald ein Gericht erstehen, das nicht nur den Körper, sondern auch das Herz erwärmt.
Michel Kaufmann