Einblicke in die kulinarische Zukunft

Food Zurich lädt zum grossen Schlemmen und Entdecken

Das Kulinarikfestival Food Zurich geht ab dem 6. Juni in die neunte Runde. Im Zentrum stehen dabei nicht nur Sterne-Köche und exquisite Kreationen, sondern auch Themen wie Foodsave und Food Waste.

ZürcherInnen dürfen sich auf elf feine Tage freuen, wenn vom 6. bis 16 Juni die Food Zurich ansteht. Es ist die insgesamt neunte Ausgabe des Kulinarikfestivals, welches mit über 100 Events und einem Festivalzentrum mitten in der Stadt aufwartet und vom gleichnamigen Verein rund um die Co-Leiterinnen Nicole Giger und Violanta von Salis organisiert wird. Den Auftakt macht die Festival Sause. Dabei setzen die Zürcher Fünf-Sterne-Hotels Baur au Lac, Marriott Hotel, Park Hyatt Zürich, The Dolder Grand, The Living Circle und das Lux Bar und Restaurant mit den Chefs aus dem Kongresshaus auf kulinarische Kunstwerke. Dabei steht Sternekoch Nenad Mlinarevic für Miele am Herd und aus der Lenzerheide kommt Hansjörg Ladurner vom Restaurant Scalottas Terroir. Unter dem Motto «Chuchitisch» entführen die Meisterköche zurück in die magische Welt der Kindheit und servieren ihre persönlichen Lieblingsgerichte.

Die Rezeptplattform Fooby wird einen prominenten Auftritt an der Food Zurich haben mit Crêpes, die mit Zutaten direkt aus den Alpen verfeinert werden. Direkt in die Stadt kommen die Schätze der Bergwelt dank graubündenVIVA und den ProduzentInnen aus Österreich. Die Talentklasse der Allgemeinen Berufsschule Zürich zaubert derweil gemeinsam mit Gategroup klassische Rezepte zeitgemäss auf den Teller. Zum Schluss heisst es ran an die Hausbar, wenn gemeinsam mit den besten Barkeepern der Stadt ausgefallene Cocktails gemixt werden. An den Plattentellern steht DJ Skor, durch die Sause führ Dominik Widmer.

Mehr als Essen

Die OrganisatorInnen verstehen die Food Zurich mehr als ein Festival. Die Veranstaltung soll Denkanstösse geben, inspirieren, sensibilisieren und Wissen vermitteln. Die Geschichten hinter den Gerichten beleuchten und aufzeigen, dass Genuss und Verantwortung Hand in Hand gehen. Die diesjährige Ausgabe steht erneut unter dem Motto «Kulinarische Zukunft» und möchte einen wesentlichen Beitrag zu den drängenden Fragen unserer Zeit leisten. Wie sieht eine zukunftsfähige Ernährung aus? Was ist nachhaltig? Was gesund?

Eine Frau serviert eine Mahlzeit über den Tresen

Food Zurich bietet sich als kulinarisches Experimentierfeld an. Bild: Food Zurich

Das kulinarische Angebot im Festivalzentrum in der Europaallee stammt von renommierten Zürcher GastronomInnen, welche für elf Tage eine Genusshütte bespielen. Der CO2-Quick-Check, welcher durch Eaternity und in Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich durchgeführt wird, identifiziert die nachhaltigsten Gerichte, was BesucherInnen dabei unterstützt, bewusste kulinarische Entscheidungen zu treffen. Das Line-up für dieses Jahr umfasst unter anderem die Restaurants Kin, Ameo, Rank und Sein, ebenso das Miso Haus um den Tausendsassa Patrick Marxer, der sich mit der White Rabbit Bakery und Sudelnuppe zusammengeschlossen hat. Auch das Zürcher Start-up Planted, das Fleischersatzprodukte aus Erbsenprotein herstellt, sowie Big Green Egg in Kooperation mit dem Restaurant Silex sind mit dabei. Ebenfalls mit von Partie: graubündenVIVA mit dem Restaurant Otg und Poschiavo Experience.

Die Wissenschaft als wichtiger Teil

Fixer Bestandteil des Festivals ist der Slow Food Market, der auch heuer für einen Samstag mit über 70 Ausstellern im Festivalzentrum Halt macht. Auch das Foodsave Bankett findet erneut im Rahmen von Food Zurich statt und gastiert an der Europaallee. Dem Thema Foodsave ist zudem ein ganzer Tag gewidmet: Der Foodsave Day soll wachrütteln, aufklären, inspirieren und sich gegen sinnloses Wegwerfen stellen. Vom Morgen früh bis zum späten Abend – oder vom Zmorge über Znüni, Zmittag, Zvieri und Znacht – können BesucherInnen sich im Festivalzentrum verköstigen lassen und selber miterleben, wie genussvoll der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung sein kann. Gekocht wird dabei von Carlos Navarro von den Restaurants Rank und Rechberg 1837, Andi Handke, ehemals Babette und neu GastroFutura, sowie Sarah Hochuli vom Café Miyuko. Mit von der Partie ist auch Barkeeper Carsten Steinacker von Scarto, der sich das Thema Foodsave und Minimal Waste hinter dem Bartresen auf die Fahne geschrieben hat.

Ein Stand an der Food Zurich

Nachhaltigkeit spielt an der Food Zurich eine zentrale Rolle. Bild: Food Zurich

Das Festivalmotto «Kulinarische Zukunft» ist eng verknüpft mit Innovation und Forschung. Gleich an zwei Themenabenden können die Gäste mit «Wissenschaft auf dem Teller» in die Welt der Wissenschaft und Kulinarik eintauchen. Mirco Kristal, Gewinner des marmite youngster 2023 in der Kategorie Küche, verwöhnt mit einem exklusiven Vier-Gänge-Menü. Serviert werden eigens für diesen Abend kreierte Gerichte, deren Zutaten mit neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen in Verbindung stehen. In diesem interaktiven Dinner geben WissenschaftlerInnen der ETH Zürich Einblick in ihre aktuelle Forschungsarbeit und erzählen in leicht verständlichen Präsentationen von den innovativsten Anbau- und Züchtungsmethoden sowie Verarbeitungstechniken.

Rot-Weiss-Rot prominent vertreten

Neu ist der diesjährige Fokus auf der Alpenküche mit dem Format «Zu Tisch mit Österreich». Mehrere namhafte Spitzenköche kommen nach Zürich, um die Festivalgäste mit österreichischen Delikatessen zu verzaubern. Hubert Wallner entführt mit einem Sechs-Gang-Menü in die Alpe Adria Küche, während Vitus Winkler vom Sonnhof und Simeon Nikolov, Küchenchef des Caminada Restaurant Oz, gemeinsam die Aromen der Alpen auf die Teller zaubern.

Noch mehr alpine Sterneküche gibt’s im Restaurant Widder, wo Heinz Reitbauer (Steirereck) und Stefan Heilemann aufeinandertreffen, oder beim Fermentier-Workshop, wenn Wolfgang Mätzler und der Biohof Lisilis das Geheimnis lebendiger Aromen lüften. Am 15. und 16. Juni lädt das Wiener Neo-Kaffeehaus Florianihof zusammen mit Falstaff zum Pop-up in der Europaallee ein. Serviert werden echte Wiener Kaffeespezialitäten und herzhafte österreichische Küche nach alter Tradition. Von der klassischen Frittatensuppe über Paprikahendl mit Spätzli bis hin zum duftenden Apfelstrudel zelebriert das Café Florianihof die Kunst des Geniessens.

Frauen und ein Kind stehen rund um einen Kochtopf an der Food Zurich

Probieren geht über studieren. Bild: Food Zurich

Zum zweiten Mal findet das Food Zurich GastroLab, ein Format mit B2B-Ausrichtung, statt. Mit diesem Gefäss wurde im letzten Jahr ein Ort des Austauschs, der Netzwerkpflege und der Inspiration geschaffen. Das GastroLab bietet eine Plattform, um Themen rund um die Gastronomie in den Mittelpunkt zu rücken. Im Fokus stehen dabei die vier Aspekte Nachhaltigkeit, Nachwuchs, Social Gastronomy und Innovation. Beim GastroTalk am Montag, 11. Juni, mit dabei sind der Minimal-Waste-Barkeeper Carsten Steinacker, die Journalistin und Autorin Esther Kern, Eggfield-Gründer Silvan Leibacher und die Lupinen-Kaffee-Produzentin Anita Leuthold. In diesem Jahr richtet sich die Veranstaltung an die Mitarbeitenden des Kantons Zürich.

Die Aktion «Klima à la carte» findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Gemeinsam mit der Stadt Zürich und über 100 GastronomInnen setzt Food Zurich den Klimaschutz auf die Speisekarte. Erstmals können sich auch Restaurants ausserhalb der Stadt an der Aktion beteiligen. Vom Spitzenrestaurant über die Quartierbeiz bis hin zum Stadtspital: Gastronomiebetriebe zeigen während eines Monats auf, wie vielseitig pflanzenbasierte Küche schmeckt und welche überraschenden Gerichte sich aus Food Waste zaubern lassen. Mit der Aktion soll dazu ermutigt werden, Neues auszuprobieren und dazu anregen, auch zuhause auf Foodsave zu achten.

Alle weiteren Infos findest du auf der Webseite des Festivals. Dort kann man auch Tickets für die einzelnen Events erwerben.

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