Dieses Programm bringt Frauen ins Spiel

Networking mit «She Got Game»

Während in der Gaming-Welt der Anteil der Spielerinnen 50 Prozent ausmacht, sieht es in der Gaming-Industrie, also in der Entwicklung von Videogames, noch ganz anders aus. Nur rund 22 Prozent der Beschäftigten sind weiblich. Dem will die Stiftung Pro Helvetia mit dem Networkingprogramm «She Got Game» nun entgegenwirken.

Obwohl der Kulturbetrieb bei der Gleichstellung der Geschlechter stetig Fortschritte macht, zeigen Untersuchungen weiterhin viel Handlungsbedarf. Dies trifft auch auf die Gaming-Industrie zu. Gemäss Erhebungen der Non-Profit-Organisation «Women in Games» waren im Bereich Videospiele im Jahre 2020 weltweit 22 Prozent der Beschäftigten weiblich – während der Anteil der Spielerinnen 50 Prozent betrug.

Bei diesem Ungleichgewicht setzt die öffentlich-rechtliche Kunst- und Kulturstiftung Pro Helvetia mit «She Got Game» an: Das Mentoring- und Networking-Programm ist darauf ausgelegt, Hürden beim Zugang, der Qualifikation, der Vernetzung und der Sichtbarkeit von Frauen in der Gaming-Industrie abzubauen.

Kompetenzförderung wird grossgeschrieben

«Es bietet den Teilnehmerinnen ein 1:1-Mentoring mit ausgewiesenen Expertinnen sowie Online-Vorlesungen, Peer-to-Peer-Foren und ein Schaufenster für ihre Arbeit», erklärt Ursula Pfander, Medienverantwortliche von Pro Helvetia. In der vielschichtigen Verknüpfung dieser Angebote könnten unternehmerische und professionelle Kompetenzen gefördert und praxisnahe Zielsetzungen erreicht werden.

Die Initiative für die Entwicklung eines informellen, internationalen Netzwerks und einer professionellen Gemeinschaft von Frauen in der Gaming-Industrie wird in Zusammenarbeit mit den sechs Verbindungsbüros von Pro Helvetia lanciert.

Diversität in Industrie fördern

«Erfolg in der Gaming-Industrie bedingt nicht nur Talent, sondern auch tragfähige Netzwerke. ‹She Got Game› will Türen öffnen und den Einfluss und die Perspektiven von Frauen in der Gaming-Industrie stärken», sagt Philippe Bischof, Direktor von Pro Helvetia.

She got Game Logo

Illustriert wird «She Got Game» durch die Grafik «Visibility» von Lydia Perrot. Bild: Lydia Perrot

Lucy Yuxi Lu, Leiterin von Pro Helvetia Shanghai, sieht die Ausschreibung als Chance für den Austausch zwischen der schweizerischen und internationalen Gaming-Industrie: «Ebenso bemerkenswert wie das Wachstum der chinesischen Videospiel-Industrie und die steigende Anzahl Userinnen ist das Ungleichgewicht der Geschlechter bei den Entwicklerinnen. Wir hoffen, mit diesem Programm Verbindungen und Netzwerke für die gegenseitige Unterstützung unabhängiger chinesischer Entwicklerinnen auf internationaler Ebene zu schaffen und die Diversität in der Industrie zu fördern.»

Pro Helvetia hat die Ausschreibung «She Got Game» im Rahmen der Kulturbotschaft 2021 bis 2024 initiiert. Denn die angemessene Vertretung der Geschlechter in allen relevanten Bereichen des Kulturschaffens ist ein Ziel der Kulturpolitik des Bundes.

Interessierte Kandidatinnen konnten sich bis Mitte November für das Mentoring- und Networkingprogramm bewerben, bevor es dann im Verlaufe des Jahres losgeht. Obwohl die Bewerbungsfrist abgelaufen ist, wollten die Verantwortlichen auf Anfrage kurz vor Weihnachten noch keine weiteren Angaben zu den ausgewählten Kandidatinnen, den Auswahlkriterien oder dem weiteren Vorgehen machen.

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