Der Golfpark Holzhäusern ist dieser Tage nicht nur der Schauplatz von Bogey und Sandy sondern beherbergt auch eine Ausstellung der Holzhäuser Malerin Joanne Finnegan. Mit der Schweiz und ihrer Landschaft verbindet die gebürtige Britin eine aussergewöhnliche Geschichte.
Wer in diesen Tagen dem Golfpark Holzhäusern einen Besuch abstattet, bekommt nicht nur einen der grössten Golfplätze der Schweiz mit saftig-grünem Rasen zu sehen, sondern wird an der Reception, im Shop sowie im Restaurant auch von einer besonderen Ausstellung begrüsst, welche vor kurzem eröffnet worden ist.
Zu entdecken gibt es rund 25 Werke von Joanne Finnegan, welche selbst in Holzhäusern lebt. Als die gebürtige Britin vor gut 13 Jahren in die Schweiz kam, verliebte sie sich umgehend in die hiesige Landschaft. Dies drückt sich auch in ihren Werken aus: Die häufigsten Motive ihrer expressionistischen Bildern bilden verschiedenste Orte der Schweiz. Sei dies Ascona, der Pilatus, Zug, das Matterhorn oder ihr Lieblingsmotiv: die Rigi. «In den letzten Jahren haben zudem die Schweizer Bäume als Inspirationsquelle an Bedeutung gewonnen», erzählt Finnegan. Einige dieser Werke sind nun auch an der Ausstellung zu sehen.
Deutsche Expressionisten als Inspiration
Sie sagt von sich selbst, dass sie aus ihrem Bauch heraus malt – und dies nicht nur auf Leinwand sondern auch auf alte Karten. Die Idee dafür kam ihr 2015 während eines Besuchs im Brockenhaus Meilen, ihrem damaligen Wohnort, als sie auf eine Sammlung alter Schweizer Karten aufmerksam wurde. Ihr kam die Idee, die Berge zurück auf die Karte zu bringen – in gemalter Form. Per Zufall war die erste Karte von Rotkreuz. Von da an ging es schnell: Innerhalb eines Jahres zog sie hierher und durfte eine ihrer bemalten Karten an der Royal Academy Summer Exhibition in London präsentieren.
Als ihre künstlerischen Vorbilder nennt Finnegan Hodler, Kirchner sowie generell die deutschen Expressionisten des 20. Jahrhunderts. «Ich starte jeweils mit Skizzen und Fotografien als Referenz und setze anschliessend zuerst auf Acrylfarben», erklärt Finnegan. «Dies erlaubt es mir, rasch zu arbeiten. Nach etwa der Hälfte kommen Ölfarben hinzu. Ab diesem Punkt beginnt das Bild, ein Eigenleben zu entwickeln.» Bei den Karten setzt Finnegan auf eine Collagentechnik, nutzt unter anderem alte Klettermagazine, Farben sowie Tinten.
Die Wahl fiel nicht zufällig auf die Schweiz
Ursprünglich war die Ausstellung für Januar geplant gewesen, doch musste sie aufgrund der Restriktionen im Zusammenhang mit Covid-19 verschoben werden. Finnegan gibt zu, dass die letzten Monate für sie nicht einfach waren, doch wusste sie: Da muss sie durch. So widmete sie sich dem Malen und freut sich nun umso mehr, ihre Werke präsentieren zu dürfen. Dies, obwohl sie generell ein eher distanziertes Verhältnis zu Ausstellungen pflegt: «Ich bin zwar eine sehr offene Person, doch kostet es mich jeweils Überwindung, meine eigenen Werke zu präsentieren.»
Die Ausstellung im Golfpark Holzhäusern läuft noch bis September. Interessierte können die Bilder auch erwerben, am einfachsten setzt man sich dafür direkt mit Joanne Finnegan via Mail in Kontakt. Daneben arbeitet sie mit mehreren kleinen Galerien in der Schweiz zusammen, die ihre Werke verkaufen. Als Mitglied der Gilde Schweizer Bergmaler ist ausserdem eine Ausstellung ab Ende August in Siebnen geplant.
Finnegans Beziehung zur Schweiz begann bereits vor ihrer Geburt. Denn ihr Vater verliebte sich Mitte der 1950er Jahre während eines Schulausflugs nach Luzern in die Schweiz. Er starb jedoch, als Joanne erst zwei Jahre alt war. Als Erinnerung blieb ihr unter anderem ein kleines Holzhaus, welches er aus der Schweiz mitbrachte. Und nun wohnt also Joanne Finnegan in einem Dorf namens Holzhäusern und malt, so wie es ihr Vater kurz vor seinem Tod begonnen hat zu tun. Der Kreis hat sich so gewissermassen geschlossen.
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