Längst hat man sich an den Anblick von Menschen mit Hygienemaske gewöhnt. Mittlerweile Teil des Alltags, sind sie auch zu einem Modeaccessoire mutiert – bei dem der Schutz jedoch weiterhin an erster Stelle stehen sollte.
Seit dem 10. Oktober gilt in Zuger Läden eine Maskenpflicht, am 18. Oktober weitete der Bundesrat die Maskenpflicht ausserdem zusätzlich aus. So muss zum Beispiel mittlerweile auch auf dem Bahnperron eine Maske getragen werden. Die Gesichtsmaske wird also immer mehr zu einem Teil unseres Alltags und dürfte dies auch noch über längere Zeit bleiben.
Sie soll die Übertragung von Krankheitserregern auf ihre Umgebung reduzieren und so sowohl den Träger selbst als auch seine Mitmenschen schützen. Mittlerweile sind auf der Strasse, in den öffentlichen Verkehrsmitteln und Läden verschiedenste Arten von Masken zu sehen. Nicht alle können der Qualitätsanforderung, den Träger und das Umfeld zu schützen, gleich gut entsprechen.
Grosse Diskrepanzen beim Schutz
So schützt eine gemeine Stoffmaske nur bedingt. Sie dient eher als emotionale Barriere, um den nötigen Abstand zu wahren. Den Schutz einer zertifizierten Maske erreicht sie jedoch bei weitem nicht. Entsprechend sollten selbstgemachte Masken keine Dauerlösung sein. Mundschutzmasken des Typs I und II hingegen sind Medizinprodukte der Klasse 1 und schützen das Umfeld des Trägers vor Infektionen über Tröpfchen.
Einen noch besseren Schutz bieten FFP2-und KN95-Masken. Dabei handelt es sich um partikelfiltrierende Atemschutz- Masken, die vor allem in Arbeitsbereichen verwendet werden, bei denen sich gesundheitsschädliche Partikel in der Luft befinden. Die Masken halten Schadstoffe ab und sind geschlossen am Gesicht zu tragen. Aus diesem Grund werden sie beim Gesundheitspersonal und Risikopatienten als Schutz vor Covid-19 eingesetzt. Sie sind sowohl mit als auch ohne Ventil erhältlich.
Wie einst Martin Schenkel
Doch nicht nur was die Art der Masken anbelangt, haben die Trägerinnen und Träger die Wahl, sondern auch bezüglich des Designs. Hier ist Individualität mittlerweile Trumpf. Vor rund 25 Jahren war jeder angesagt, der mit seinem T-Shirt eine Botschaft transportierte. Ob nun ein ulkiger Spruch, eine politische Botschaft oder eine Lebensweisheit auf dem Shirt stand. Flip (Martin Schenkel†) aus «Fascht e Familie» lässt grüssen. Später drängten vermehrt Marken auf die Brust, die sich bis heute dort halten.
Nun kann auch mit der Gesichtsmaske Farbe bekannt werden. Sei dies durch das Logo des bevorzugten Fussballvereins, ein aufgemaltes Gesicht oder ein bestimmtes Muster. Auch Edelmarken wie Louis Vuitton und Gucci bieten Masken an und haben teilweise Influencer zu Werbezwecken eingespannt. So zeigte sich etwa Model Jessica Hart auf Instagram mit einer Lous-Vuitton-Maske.
Nähateliers profitieren
Längst sind auch die Nähateliers auf den Maskenzug aufgesprungen. Bei den selbstgenähten Masken muss jedoch immer auch beachtet werden, dass diese einen effektiven Schutz bieten. Idealerweise sind sie antiviral und antibakteriell beschichtet.
Da die Gesichtsmaske mittlerweile zu einem Gegenstand geworden ist, den wir praktisch durchgehend mit uns tragen, gehen die Hersteller vermehrt auf die verschiedenen Tragebedürfnisse ein. So können klassische Ohrschlaufen für manche Brillenträger beim An- und Ausziehen der Maske ein Hindernis darstellen. Für diesen Fall gibt es Masken mit Gummi- oder langen Stoffbändern, die hinter dem Kopf zusammengebunden werden.
Der Maskenumgang will gelernt sein
Tatsache ist jedoch auch, dass eine geeignete Maske nur ein Teil des Puzzles ist, um sich hinreichend damit schützen zu können. Zusätzlich sollte auch die Handhabung der Maske passen. Dies beginnt beim korrekten Anziehen. So sollte man vor dem Anziehen der Maske die Hände mit Wasser und Seife oder einem Desinfektionsmittel waschen.
Im Anschluss gilt es, die Maske auf Risse und Löcher zu untersuchen, sie zum Vorformen etwas auseinanderzuziehen sowie zu checken, welche Seite nach oben respektive unten sowie nach aussen respektive innen zeigt. Dies gilt in erster Linie für Mundschutzmasken des Typs I und II. Danach heisst es, die Maske vor Mund und Nase zu halten und sie mit den Schlaufen hinter den Ohren zu befestigen.
Nach dem Gebrauch in den Mülleimer
Der Metallstreifen der Maske muss unter dem Nasenbein zusammengedrückt werden, damit sie sich der Form der Nase anpasst. Die Unterseite der Maske muss so weit nach unten gezogen werden, damit Mund und Kinn bedeckt sind. Danach sollte die Maske nach Möglichkeit nicht mehr berührt werden. Sollte sich eine Berührung nicht vermeiden lassen, sollte man sich im Anschluss die Hände wiederum mit Wasser und Seife oder einem Handdesinfektionsmittel waschen.
Beim Ausziehen der Maske gilt es zu beachten, die Maske an den Schlaufen hinter den Ohren zu greifen und sie so von Mund und Nase zu entfernen. Die gebrauchte Maske sollte von Gesicht und Kleidung ferngehalten werden. So kann eine potenzielle Kontaminierung anderer Oberflächen verhindert werden. Nach dem Gebrauch muss die Maske sofort im Mülleimer entsorgt werden. Nach dem Entsorgen – Sie haben es erraten – sollte man sich wiederum die Hände waschen.
Virenfrei nach dem Waschgang
Etwas anders sieht es im Falle von Stoffmasken aus. Diese können wiederverwendet werden. Allerdings können Coronaviren auf bestimmten Oberflächen bis zu 72 Stunden überleben. Daher sollte die Stoffmaske nach dem Gebrauch sorgfältig getrocknet und dafür gesorgt werden, dass sie beim nächsten Einsatz virenfrei ist. Bei hohen Temperaturen sterben Coronaviren ab. Das einfachste Mittel, die Maske zu reinigen ist entsprechend, sie zu erhitzen.
Idealerweise wäscht man die Stoffmaske bei 60 Grad mit normalem Vollwaschmittel in der Waschmaschine. Wäscht man die Maske von Hand aus, muss sie mindestens zehn Minuten in heissem Wasser eingeweicht werden, um im Anschluss die Maske kalt auszuwaschen und trocknen zu lassen.
Backofen oder Mikrowelle
Eine andere Möglichkeit ist, die Maske im Backofen zu erhitzen. Der Ofen sollte dabei auf 70 Grad eingestellt sein, da bei dieser Temperatur die Viren absterben, das Material hingegen nicht beschädigt wird. 30 Minuten im Ofen sollten genügen.
Auch Bügeln bei hohen Temperaturen tötet die Coronaviren. Dabei sollten auch die Falten stark und lange erhitzt werden. Für Masken ohne metallische Elemente gibt es ausserdem die Möglichkeit, sie in der Mikrowelle zu desinfizieren. Dazu muss die Maske mit der Aussenseite nach unten auf zwei Gefässe mit je einem halben Deziliter lauwarmem Wasser gelegt werden. Für eine schonende Desinfektion genügt es, die Maske in der Mikrowelle zwei Minuten lang bei 750 Watt zu erhitzen. Der Wasserdampf reinigt die Maske gründlich, ohne die Filterwirkung zu zerstören.