Das Kunsthaus Zug wartet ab Sonntag mit der exklusiven Ausstellung «Us, You, Me» von Friedrich Kiesler, einem vielseitig talentierten Visionär des 20. Jahrhunderts auf. Die präsentierten Kunstwerke gehen einem bislang wenig beleuchteten Aspekt der bildenden Kunst Kieslers nach.
Ein komplexes Geflecht aus Farben, Formen, Raum und Besucherinnen – so lässt sich die Ausstellung «Us, You, Me» beschreiben. Ab Sonntag, 25. Februar, werden Werke des Querkopfs Friedrich Kiesler die Hallen des Kunsthauses Zug füllen. Besucherinnen können sich auf ein Zusammenspiel von Skulptur, Malerei und Raumnutzung freuen, während sie als Zuschauer Teil des Gesamtkunstwerks werden. Diese Verbindung zwischen allem, was im Ausstellungsraum zu finden ist, widerspiegelt die Vision Kieslers, dass Leben und Kunst eng miteinander verbunden, stets in Bewegung und veränderbar sind.
Wegen seinen vielen Interessen wird Kiesler als «Leonardo da Vinci des 20. Jahrhunderts» bezeichnet. Geboren wurde er 1890 in Czernowitz in der heutigen Ukraine, doch zu Zeiten des Künstlers war die Stadt Teil von Österreich-Ungarn. Als Kiesler 1926 von Wien nach New York zog, war er Teil zahlreicher Projekte und Bewegungen der Moderne. Als Bildhauer, Maler, Architekt, Bühnenbildner, Kunsttheoretiker und Dekorateur hat er einen wertvollen Beitrag zu den Bewegungen der Moderne geleistet. Kiesler trug die Idee eines totalen Theaters, welche die Moderne vor der Erschöpfung in Rationalismus und Funktionalismus retten sollte. Mit dieser Vision schlug Kiesler Brücken in der Kunst von der Wiener Moderne bis zur amerikanischen Avantgarde der 1960er-Jahre.
Eine einmalige Ansammlung
Die Ausstellung «Us, You, Me» wurde vom Kunsthaus Zug in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung in Wien und dem Estate of Frederick Kiesler in New York erarbeitet. Über mehrere Jahre hinweg wurden Leihgaben der Kunstwerke aus Deutschland, Österreich und den USA organisiert. Viele davon wurden kaum oder noch gar nicht der Öffentlichkeit präsentiert.
Diese Ausstellung wird inklusive einem Veranstaltungsprogramm bis zum 26. Mai exklusiv und einmalig in Zug zu betrachten sein. Dafür wird aber eine wissenschaftliche Publikation dazu erscheinen. Das Kunsthaus Zug ist samstags und sonntags zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet, sowie jeweils am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag zwischen 12 und 18 Uhr. Der Eintritt kostet 15 Franken, der Reduzierte Ticketpreis für Kinder und Jugendliche bis 16 sowie Studenten und Lehrlinge bis 25 beträgt 12 Franken.