Jeder hat diese Drachen schon mal auf dem Wasser gesehen. Die Fangemeinde des Wassersports Kitesurfen wächst stetig, auch in der Schweiz. Kitesurfen hat Einflüsse von vielen Sportarten, wie Kite-Buggy, Wellenreiten, Windsurfen und Wakeboarden.
Das Sportgerät besteht aus einem Brett, ähnlich einem Wakeboard, und dem Trapez, welches um die Hüfte gelegt und mittels Leinen mit dem Kite verbunden wird. Mit der sogenannten Bar wird der Kite gesteuert und zieht den Surfer über das Wasser.
Über den Ursprung des Kitesurfens gib es viele Geschichten. In den 1980er-Jahren segelte der Schweizer Andreas Kuhn mit einem Wakeboard-ähnlichen Brett und einem Paraglider über den See. Das erste Patent wurde allerdings Ende der 1980er in den USA von Bill Roeseler und seinem Sohn angemeldet. Da war es allerdings noch ein Kite-Ski System.
Es gibt kaum eine Wassersportart, bei der so viele Sprünge und Tricks möglich sind. Und falls mal was daneben geht, fängt einen das Wasser auf. Die meisten Unfälle passieren beim Start oder bei der Landung des Schirms. Das Equipment wurde von den Herstellern stetig mit diversen Sicherheitselementen versehen, um den Sport sicherer zu machen, was ihnen in den vergangenen Jahren auf jeden Fall gelungen ist.
Wenn man mit Kitesurfern spricht, erzählen diese von raschen Fortschritten. Sei es im Grundkurs oder später bei den Tricks. Das Gleiten auf dem Wasser beflügelt das Freiheitsgefühl und macht absolut Spass. Egal, wohin man als Kitesurfer reist, man findet immer schnell Anschluss und lernt neue Leute kennen. Es scheint schon fast eine Lebenseinstellung zu sein.
Im Vergleich zu den anderen Wassersportarten ist Kitesurfen einfacher zugänglich, leichter zu erlernen und auf jeden Fall auch günstiger. Ein Grundequipment bekommt man bereits ab CHF 2‘500.-. Zudem muss man keine Sportskanone sein, um diesen Sport auszuüben. Allerdings ist eine gewisse Fitness durchaus von Vorteil. Der Vorteil von Kitesurfen liegt darin, dass bereits bei schwachem Wind und Wellengang eine Tour über das Wasser möglich ist und die Kraftanstrengung sich dabei in Grenzen hält. Das ermöglicht auch längere Touren. Doch auch für die Action-Freunde bietet der Sport genug Abwechslung. Bei Windstärke 4 bis 5 wird die Fitness mehr gefordert und mutige Manöver, das Abreiten von grösseren Wellen und meterhohe Sprünge sind möglich.
Es ist jedoch dringend notwendig einen Kurs zu absolvieren, bevor man sich eigenständig auf das Wasser wagt. Diese kosten im Schnitt CHF 800.-. Ausserdem werden in der Schweiz Kurse angeboten, um die VDWS- oder IKO-Kite-Lizenz zu erwerben. Diese Lizenz wird benötigt, um Kite-Material zu kaufen. Eine gute Kite-Schule blickt auf eine lange Erfahrung zurück und wirbt nicht mit Lockangeboten wie „Zum Profi-Kiter in einer Woche“. Die Schulen gehen auf individuelle Bedürfnisse und Wünsche ein. Zudem gibt es die Möglichkeit, als Anfänger das benötigte Material vorerst zu mieten und bietet ein grosses Trainingsrevier an.
Das Kitesurfen ist seit 2016 Schweiz-weit erlaubt. Die jeweiligen Kantone können jedoch Seeabschnitte oder gar ganze See sperren. In der Schweiz gibt es ca. 3‘000 Kitesurfer, die den Sport im In- und Ausland ausüben.
Infos über gesetzliche Grundlagen, Schulen und Seen finden Sie unter www.kitesurfclub.ch
Weitere Infos zur Lizenz finden Sie auf www.vdws.de oder www.ikointl.com