Was fehlt in der Zuger Jugendkulturszene? Wie kann sich die Jugendanimation Zug besser präsentieren? Welche Bedürfnisse hat die Jugend aktuell und wie soll die Industrie 45 neugestaltet werden? Das besprach eine Gruppe Jugendlicher letztes Wochenende mit Vertretern der Jugendkulturszene von Zug.
Vergangenen Samstag nahmen 15 Jugendliche eine Reise nach Eschenz in Angriff, wo sie in einer Zukunftswerkstatt Ideen für die Zuger Jugendkulturszene sammelten. Die soziokulturellen AnimatorInnen Lisa Palak-Otzoup von der Jugendanimation Zug (Jaz) und Patrick Leemann von der Industrie 45 (I45) in Zug leiteten die Runde. Nebst gemütlichem Beisammensein und gemeinsamem Kochen lernten sich die Jugendlichen näher kennen und besprachen ihre Anliegen und Bedürfnisse betreffend der Jugendkultur in ihrem Kanton.
Der Vorsatz für das Wochenende war es, zu erkennen, welche Angebote der Jugend in Zug fehlen, in welchen Aspekten sich die Jaz und die I45 weiterentwickeln und ihre Reichweite erhöhen können. Dank der Inputs der Jugendlichen konnten sich die Soziokulturellen AnimatorInnen ungefiltertes Feedback und Inspiration für ein sogenanntes «Culture-Upgrade», eine zeitgemässe Aktualisierung der Jaz und der I45, einholen.
Wünsche für das Jugendzentrum
Bei der I45 lag der Fokus auf einem Rebranding und einer Neugestaltung des beliebten Jugendkulturzentrums. Zu einem neuen Auftritt gehört gemäss den Jugendlichen auch ein neues Logo und viel Aktivität auf Social-Media-Kanälen wie Instagram, erzählt der Grafiker Baran Şanli, der unter anderem das Monatsplakat der I45 gestaltet und an der Runde teilgenommen hat.
So wünschen sich die Jugendlichen einen moderneren Look für das Jugendkulturzentrum, als Beispiel wurde mehrfach der Freiruum genannt. Aktuell lassen die Räumlichkeiten der I45 wenig Tageslicht in die Zimmer herein, weswegen der äussere Bereich des Gebäudes besonders beliebt ist. Die Jugendlichen hoffen auf eine modernere Innenausstattung mit viel Licht, Raum und Material, um sich künstlerisch auszutoben. Speziell die Bar soll neugestaltet und der Aussenbereich aufgepeppt werden.
Eine «Kerngruppe» für die Industrie 45
Ein grosses Anliegen der Jugendlichen ist es ebenfalls, eine Gruppe von Teenagern und jungen Erwachsenen zu organisieren, welche die I45 in Schulen und im Ausgang vertreten würde. Diese «Kerngruppe» der I45 würde Auskunft geben, welche Angebote und Projekte das Jugendkulturzentrums bietet und eine zusätzliche Anlaufstelle für Jugendliche darstellen. Auch dem Thema Neueinrichtung des Jugendkulturzentrums wird sich diese Gruppe im Austausch mit dem I45-Team in nächster Zukunft konkret annehmen. Solch eine Kerngruppe könnte dazu beitragen, dass noch mehr und neue Jugendliche erreicht werden können. Dieses Anliegen der JAZ und der I45 wurde bereits Anfang Juni am Kulturjam besprochen (wir berichteten).
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