Das Kunsthaus Zug öffnet seine Türen am 24. Januar für gleich zwei neue Ausstellungen – «Bild & Wort – Künstlerisch-literarische Bezüge in der Sammlung» und die kuratierte Ausstellung «Picasso347». Während anhand von Werken aus der hauseigenen Sammelausstellung des Kunsthauses «Bild & Wort» das Wechselverhältnis zwischen den beiden Medien thematisiert, stellt «Picasso347» erstmals in der Deutschschweiz 80 Bilder aus Pablo Picassos Druckgrafik-Serie «Suite 347» vor.
Kunstliebhaber in Zug dürfen sich freuen, denn diesen Freitag, 24. Januar, werden die Ausstellungen «Bild & Wort – Künstlerisch-literarische Bezüge in der Sammlung» sowie «Picasso347» im Doppelpack eröffnet. Im Pfarreizentrum St. Michael werden Direktor und Kurator Matthias Haldemann sowie Kuratorin Jana Bruggmann die Besucherinnen kurz nach der Türöffnung um 17:30 Uhr zu den Ausstellungen begrüssen.
Wer dabei eher modernere Kunst betrachten möchte, dem sei vor allem die Ausstellung «Bild & Wort – Künstlerisch-literarische Bezüge in der Sammlung» ans Herz gelegt. Zu ihren Höhepunkten gehören einige erstmals ausgestellte Neuheiten aus Ankäufen und Schenkungen. Darunter befinden sich auch Gemälde aus dem Nachlass von Peter und Christine Kamm, dem kunstbegeisterten Ehepaar, das sich lebenslang für die Kunst und Kultur nicht nur in der Region Zug eingesetzt hat. Auch werden einige Bilder aus der Max von Moos-Stiftung und einer Schenkung von Dieter Schwarz zu sehen sein.
Die Ausstellung «Bild & Wort» beschäftigt sich mit dem Wechselverhältnis ebendieser zwei Medien, das besonders seit Beginn der Klassischen Moderne nicht zu übersehen ist. So wollten Wortkünstler und Bildmaler Ende des 19. Jahrhunderts Konventionen auf den Kopf stellen und suchten nach neuen Ausdrucksformen. Sie liessen sich jeweils von der anderen Kunstform inspirieren und so schrieben manche Maler wie der österreichische Expressionist Egon Schiele plötzlich eigene Gedichte oder fingen an, Bücher zu illustrieren. Besonders nennenswert ist an dieser Stelle der österreichische Expressionist Alfred Kubin, der 1908 einen Roman schrieb und mit 52 Illustrationen verzierte. Mit seinem Schaffen gilt er als Wegbereiter für zahlreiche deutschsprachige Surrealisten und hat Künstler wie Gustav Meyrink und Franz Kafka inspiriert.
Kaleidoskop in Schwarz und Weiss
«Picasso347» umfasst 80 Blätter aus einer Privatsammlung in Zug, die Pablo Picasso im Jahr 1968 geschaffen hat. Dies ist die grösste Bildserie des Spaniers, was die Anzahl ihrer Werke anbelangt, und mit ihren 80 Ausstellungsstücken ist Picassos Bildserie zum ersten Mal in solch grossem Umfang in der Deutschschweiz zu sehen. Die Ausstellung zeigt eine von Melancholie und Humor geprägte Bildwelt, die mittels zahlreicher Techniken wie Radierungen, Kupferstichen und Kaltnadeln gestaltet wurde. Die Serie ist eine Parade von Figuren, Techniken und Emotionen in Schwarz und Weiss, die Normen der Kunst infrage stellt.
Mit präzisen Linien und tiefem Flächenschwarz bilden die Werke unterschiedliche Charaktere ab von Artisten zu Kurtisanen, von Musketieren zu Modellen. Die Serie «Suite 347» entstand während lediglich sieben Monaten, was angesichts Picassos hohen Alters von 87 Jahren beeindruckend ist. Sie gilt als besonderer Höhepunkt seines Schaffens, nicht nur aufgrund ihres Umfangs. Auch ist die Serie von künstlerischer Innovation und dem Einsatz von sehr verschiedenen Techniken geprägt. An diesen Werken ist klar ersichtlich, wie stark sich Picasso als Künstler selbst herausforderte und welche Kreativität er besass. Wie ein Kaleidoskop bietet diese Serie einen künstlerischen Rückblick sowohl auf sein Leben als auch auf die Bekanntschaften, die ihn als Menschen und Künstler geprägt haben.
Die Ausstellungen lassen sich bis zum 8. Juni dieses Jahres im Kunsthaus Zug besuchen. Der Eintritt am Eröffnungstag erfolgt kostenfrei. Danach kostet ein regulärer Eintritt 15 Franken, der reduzierte Preis beträgt 12 Franken und mit der KulturLegi beträgt der Eintrittspreis 7.50 Franken.