Ägeri on Ice 2020

Daniel Schärer: «Die Leute sehnen sich nach etwas Winterzauber»

Die Coronapandemie hat heuer den gesamten Veranstaltungskalender durcheinandergewirbelt. Zugsports setzt aktuell alle Hebel in Bewegung, damit die Zugerinnen und Zuger nicht gänzlich auf Adventsmagie verzichten müssen. Denn: Daniel Schärer und sein Team stellen ein ganz besonderes Ägeri on Ice auf die Beine.

Es war ein gewöhnungsbedürftiger Sommer 2020 in Zug – ungewohnt ruhig fiel er aus. Die Coronapandemie machte auch vor Zug nicht halt und bremste so manche Veranstaltung aus, die normalerweise zum Pflichtprogramm eines jeden Zugers gehört. Das Zuger Seefest? Abgesagt. Das Zugsports-Festival? Abgesagt.

Beide Sommerevents werden von Zugsports organisiert. Ihr drittes Standbein ist hingegen auf die kalte Jahreszeit ausgerichtet: Das Ägeri on Ice. Wie das Seefest und das Zugsports-Festival erfreut es sich bei den Leuten grosser Beliebtheit. Dies ist auch einer der Gründe, weshalb Zugsports-Geschäftsführer Daniel Schärer alles dafür tut, um das Ägeri on Ice dieses Jahr stattfinden zu lassen.

Reservationen wurden gecancelt

Dass der Anlass im Birkenwäldli am Ägerisee pandemiebedingt in abgespeckter Form würde stattfinden müssen, war klar. Trotzdem konnte man ab August seinen Platz im Ägeristübli oder auf dem Eisstockfeld reservieren, ab 20. November sollte es losgehen.

Im Oktober dann der Schock: Die Lage wurde durch die zweite Welle der Coronapandemie immer ungemütlicher. 2’000 Reservationen, ein ausgereiftes Schutzkonzept und ein motiviertes Team, das das Fundament fürs Ägeri on Ice 2020 gebaut hat – alles musste auf Eis gelegt werden. Es erfolgte ein Stopp des Aufbaus.

Daniel Schärer freut sich auf das Ägeri on Ice.

Daniel Schärer freut sich auf das Ägeri on Ice.

Eine Durchführung eines «normalen» Ägeri on Ice mit der Gastronomie, wie man sie kennt, sei nicht mehr vertretbar, alle Reservationen wurden annulliert. «Wir finden allerdings, dass uns allen ein bisschen Winterzauber guttun würde. Darum lassen wir das Fundament stehen. Sollte sich die Situation beruhigen und Eislaufen wieder zur Bereicherung werden, sind wir in der Lage, kurzfristig ein einfaches, liebevolles Setup aufzubauen», erklärte Schärer im Oktober.

Eine «Outdoor-Edition»

Diesen Worten lässt er nun Taten folgen. Denn er hat gemeinsam mit seinem Team ein neues Konzept aus dem Boden gestampft, um den Ägerer Winterzauber doch noch Wirklichkeit werden zu lassen. Schärer nennt es eine «Outdoor-Edition». Konkret heisst dies: Keine geschlossenen Räume, keine Gastronomie mit Fonduestübli etc., keine Bar, keine Events und Konzerte, kein Jassturnier oder Ägericup.

Auf der anderen Seite wird es ein zusätzliches Eisfeld für die Kinder geben, Schulklassen können die Infrastruktur exklusiv nutzen und: Die Laufzeit des Ägeri on Ice wird bis zum 28. Februar verlängert. Dies, weil der Startschuss nun fast einen Monat später am 18. Dezember erfolgt – pünktlich zum Ferienbeginn.

Das Fondue gibt’s heuer anderswo

Schärer ist erleichtert, dass das Ägeri on Ice nach der Zitterpartie doch noch über die Bühne gehen kann. «Ich möchte mich bei den Gemeinden, dem Kanton und unseren Partnern für das wunderbare Miteinander bedanken.»

Er und sein Team glauben fest daran, dass es klappt und sich die Leute doch noch auf gemütliche Stunden auf dem Eisfeld am Ägerisee freuen können. Wem dadurch noch nicht warm genug ums Herz wird, dem sei zum Aufwärmen eines der nahegelegenen Restaurants ans Herz gelegt. «Diese freuen sich in dieser schwierigen Zeit ganz besonders über Besucher», sagt Schärer.

Er verrät, dass die Besucher auch auf dem Ägeri-on-Ice-Gelände nicht gänzlich auf Verpflegung werden verzichten müssen. «Ein Heissgetränk und ein Biberli zur Stärkung wird es bestimmt geben», sagt er. Ausserdem werde es im Falle von Schnee oder Regen Unterstände geben. «Trotzdem empfiehlt es sich, sich warm anzuziehen», sagt Schärer lachend.

Besuchermangel sollte es keinen geben

Der Eintritt für das Gelände wird kostenlos sein, für das Eisfeld werden Tages- und Wochenpässe angeboten. «Klar ist, dass wir durch den Wegfall der Gastro-Einnahmen Einbussen auf der Habenseite bei fast gleichbleibenden Kosten haben werden», so Schärer.

Auf das Ägeristübli muss in diesem Jahr verzichtet werden. Bild: Instagram zugsports

Auf das Ägeristübli muss in diesem Jahr verzichtet werden. Bild: Instagram zugsports

Dass auch die Besucher ausbleiben werden, glaubt er nicht, auch wenn es weniger als die 15’000 bis 20’000 in den vergangenen Jahren sein werden. «Ich spüre, wie sich die Leute nach etwas Winterzauber sehnen», sagt Scherer. Wie viele Leute sich gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten dürfen, muss mit den Behörden noch definiert werden. Unter Umständen werde es gar zu kurzen Wartezeiten kommen. Aber dafür gebe es ja die Restaurants in der Nähe.

Aus der Not eine Tugend machen

Wenn ab Mitte Dezember das insgesamt siebte Ägeri on Ice über die Bühne gehen wird, wird vieles anders sein. Schärer ist überzeugt, aus der Not eine Tugend machen zu können und für zukünftige Austragungen dazulernen zu können. «Immer die Chance sehen», lautet sein Motto.

Entsprechend lässt er sich auch nicht die Vorfreude nehmen. «Vielmehr ist es nun eine andere Vorfreude. Die Coronapandemie wird noch länger ein Teil unserer Gesellschaft sein. Deswegen macht es keinen Sinn, in gewohnten Strukturen zu denken, man muss neue Konzepte erarbeiten.»

Die Leute würden sich nun primär freuen, rauszukommen und sich mit der Familie auf dem Eisfeld zu bewegen. «Und genau dies wird die Magie der Outdoor-Variante des Ägeri on Ice ausmachen», freut sich Schärer.

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