Der Herbst ist eine Jahreszeit voller Farben und Stimmungen – die Luft wird kühler, die Blätter leuchten in warmen Tönen und der Duft von Erde und feuchten Wäldern liegt in der Luft. Die Tage werden kürzer und mit jedem Sonnenuntergang scheint sich die Natur ein Stück mehr zurückzuziehen. Diese besondere Zeit lädt uns dazu ein, innezuhalten und unser Leben mit neuen, wohltuenden Gewohnheiten zu bereichern. Warme Tees, köstliche Gewürze, nährende Rituale und kleine Momente des Rückzugs helfen uns, diese Übergangszeit bewusst und harmonisch zu erleben. Der Herbst fordert uns heraus und schenkt uns zugleich die Gelegenheit, neu bei uns anzukommen und unser Inneres zu pflegen.
Hier sind fünf Qualitäten, die uns dabei unterstützen, diese Jahreszeit in Balance und mit Wohlgefühl zu durchleben.
1. Regelmässigkeit: Inseln der Beständigkeit im Wandel
Der Herbst bringt Bewegung und Wandel mit sich – die Blätter färben sich täglich mehr, das Wetter ist unberechenbar und die Temperaturen schwanken von morgens bis abends. Es ist eine Zeit, in der uns die Natur herausfordert und dazu einlädt, Anker in Form von Regelmässigkeit zu setzen. Ein fester Rhythmus hilft uns, Stabilität in diese schwankende Zeit zu bringen. Versuche, jeden Tag zur gleichen Zeit aufzustehen und ins Bett zu gehen – das schenkt deinem Körper Vertrauen und Ruhe. Auch geregelte Mahlzeiten und das Ritual eines warmen Tees können den Tag in kleine, beruhigende Inseln verwandeln. Deine Bewegungsroutine darf jetzt langsamer und stabiler sein: Ein sanfter, achtsamer Yoga-Flow oder ruhiges Spazierengehen bringt dich wieder in Kontakt mit deinem Körper und gibt deinem Geist Halt.
2. Wärme: Einhüllen in Geborgenheit
Wenn die Tage kühler werden und die Dunkelheit sich immer früher über das Land legt, wächst unser Bedürfnis nach Wärme und Geborgenheit. Die Kühle des Herbstes wirkt oft wie ein Weckruf, uns selbst mit besonderer Fürsorge zu begegnen. Trinke warme Tees, die den Körper sanft von innen wärmen, nimm dir Zeit für entspannende Bäder, die den Geist beruhigen, und halte deine Füsse stets warm – mit dicken Socken, Fussbädern oder wärmendem Öl. Auch in der Küche darf es jetzt wohlige Wärme geben: Suppen, Eintöpfe, wärmende Gewürze wie Zimt und Ingwer nähren Körper und Seele. Diese Wärme schafft Stabilität und Geborgenheit, die uns durch den Herbst trägt und uns auf den Winter vorbereitet. Meide kalte Speisen und greife stattdessen zu warmen Mahlzeiten, die nicht nur den Bauch, sondern auch das Herz wärmen.
3. Erdung: Sich verwurzeln und die Kraft der Erde spüren
Erdung ist die Qualität, die uns inmitten des Sturmes der Herbstwinde wieder zentriert und stabilisiert. Sie bedeutet, die Füsse fest auf dem Boden zu spüren und tief mit der Erde verbunden zu sein. Die Natur schenkt uns nun Wurzelgemüse wie Karotten, Kürbis und Rote Bete – kraftvolle Lebensmittel, die uns nähren und erden. Sie laden uns dazu ein, die Energie des Bodens in uns aufzunehmen. Ein Spaziergang durch den Wald, die Hand an den rauen Stamm eines Baumes gelegt oder einfach barfuss auf der Erde stehen: Solche Momente verbinden uns mit der Erde und lassen uns den Wandel des Herbstes als einen natürlichen Zyklus erleben. Auch ätherische Öle wie Zedernholz, Patchouli oder Myrrhe bringen die erdende Energie der Natur in unseren Alltag.
4. Loslassen: Befreiung durch sanftes Abgeben
Die Natur zeigt uns im Herbst das Loslassen auf wunderschöne Weise. Die Bäume lassen ihre Blätter los, und jedes einzelne Blatt ist wie eine leise Erinnerung daran, dass alles vergänglich ist und Veränderung zur Natur des Lebens gehört. Auch wir können jetzt reflektieren und überlegen, wovon wir uns trennen möchten. Vielleicht sind es Gewohnheiten, die uns nicht mehr gut tun, oder Gedanken, die uns belasten. Ein bewusstes Loslassen – ob durch Atemübungen, Yoga oder einfach tiefes Ein- und Ausatmen – kann befreiend wirken. Die Vorstellung, wie die Blätter im Wind davongetragen werden, kann ein Bild dafür sein, wie auch wir Altes gehen lassen, um Raum für Neues zu schaffen. Lass dich von der sanften Stille des Herbstes in diesen Prozess des Loslassens hineintragen, und finde Freude daran, mit leichterem Gepäck weiterzugehen.
5. Nach innen gehen: Ruhe und innere Einkehr
Der Herbst lädt uns ein, unseren Blick nach innen zu richten und die Verbindung zu uns selbst zu pflegen. Während die Natur ihre Kraft in die Wurzeln zurückzieht, können auch wir diese Zeit nutzen, um zu reflektieren, zu träumen und uns Momente der Stille zu schenken. Ein kurzer Moment des Innehaltens im Alltag, das Schliessen der Augen und ein tiefes Atmen können Wunder wirken. Ebenso schenkt uns eine tägliche Meditationspraxis – auch wenn sie nur fünf Minuten dauert – Klarheit und Ruhe. Kreative Tätigkeiten wie Malen oder Schreiben können uns helfen, die eigene Stimme zu hören und uns mit unseren inneren Bedürfnissen zu verbinden. Diese Jahreszeit erinnert uns daran, dass das Licht nun auch in uns selbst leuchtet und dass wir in uns eine Quelle der Kraft und Weisheit finden können.
Fazit
Der Herbst ist eine Jahreszeit, die uns auf besondere Weise in Kontakt mit uns selbst bringt. Mit jeder Windböe und jedem fallenden Blatt erinnert uns die Natur daran, dass es im Leben darum geht, immer wieder innezuhalten, loszulassen und neu zu beginnen. Die Qualitäten von Regelmässigkeit, Wärme, Erdung, Loslassen und Innenschau können uns helfen, den Herbst bewusst und achtsam zu erleben. Lass dich von diesen Qualitäten inspirieren und schaffe kleine Rituale, die deinen Alltag bereichern und dir Geborgenheit schenken. In diesem achtsamen Umgang mit dir selbst liegt eine Kraft, die dich stärkt und mit Wohlgefühl durch die goldene Zeit des Jahres trägt.
Ich wünsche dir einen goldenen und wohltuenden November 2024.
Claudia Per
IKT Leitung
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IKT – Institut für Komplementärtherapie GmbH
Shiatsu Therapie – Yoga Therapie – KomplementärTherapie
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Institutsleitung und Komplementärtherapeutin HFP