Mit dem Teddy in die Medizinwelt eintauchen

Studenten nehmen Kindern die Angst vor dem Spital

Medizinstudenten der Universität Zürich und der ETH Zürich laden vom 3. bis 6. Oktober Kinder dazu ein, spielerisch in die Rolle eines Arztes zu schlüpfen. Dafür sollen sie einen Teddybär mitnehmen, denn in Begleitung der Studenten werden am Stofftier zahlreiche medizinische Untersuchungen nachgeahmt. Der Anlass Teddybärspital hat zum Ziel, Kindern die Angst vor dem Arzt zu nehmen.

Vier Tage lang beschäftigt sich eine Gruppe von Medizinstudenten der Universität Zürich und der ETH Zürich mit ungewöhnlichen Patienten. Im Rahmen des Teddybärspitals zeigen die angehenden Ärzte Kindern im Alter zwischen vier und sieben Jahren die Grundelemente der Medizin am Beispiel von Plüschtieren. Auf diese Weise erhalten die jungen Spitalbesucherinnen einen praktischen Einblick ins Gesundheitswesen und können mögliche Ängste vor weissen Kitteln, Spritzen und weiteren ärztlichen Instrumenten spielerisch abbauen.

Beim Besuch im Teddybärspital im Bungertweg 7 neben dem Universitäts-Kinderspital nehmen Kinder an einem immersiven Postenlauf teil. Diesen können sie während knapp zwei Stunden in Begleitung einer Medizinstudentin abschliessen. Mit Hygienekleidung und gefahrlosen Medizininstrumenten ausgerüstet ahmen die Kinder zahlreiche medizinische Prozeduren an ihren Stofftieren nach. Dabei bleibt die Behandlung des Kuschelpatienten so realistisch wie möglich.

Postenlauf wie im Spital

Zunächst wird eine Anamnese am Stofftier durchgeführt, damit eine Diagnose festgelegt werden kann. Dazu gehören auch einige Laboruntersuchungen wie die Blutentnahme und Temperaturmessung. Je nach Beschwerden können noch weitere Schritte wie Ultraschall, Röntgen, MRI oder EKG durchgezogen werden. Als «Dr. Ted» betreuen die Medizinstudenten die ihnen zugeteilten Kinder bei jedem Schritt und lassen sich gerne mit Fragen durchlöchern. Sie assistieren auch, wenn kleinere Wunden am Stofftier eingebunden und allfällige gebrochene Gliedmassen mit einem Gips versehen werden müssen. Leidet das Stofftier an einer schwerwiegenderen Erkrankung, kann es auch operiert werden.

Diese Gruppe von Medizinstudenten der Universität Zürich und der ETH Zürich ist als «Dr. Teds» in Schulklassen sowie im Teddybärspital unterwegs.

Diese Medizinstudenten der Universität Zürich und der ETH Zürich sind als «Dr. Teds» in Schulklassen sowie im Teddybärspital unterwegs. Bild: Instagram Teddybärspital Zürich

Bevor der Teddy nach Hause kann, werden ihm noch einige Medikamente verschrieben. Da diese jedoch nicht immer in der Apotheke verfügbar sind, können die Arzneimittel mit der Unterstützung der Studenten vor Ort hergestellt werden. Wenn der Postenlauf abgeschlossen ist, haben die Kinder noch die Gelegenheit, einen Rettungswagen zu besichtigen. Nachdem sie spielerisch in die Rolle des Arztes geschlüpft und sogar hinter die Kulissen eines Krankenwagens geblickt haben, werden sie während des nächsten Arztbesuchs bestimmt weniger nervös sein.

Dr. Ted fliegt aus

Im Rahmen des Angebots «Flying Dr. Ted» besuchen Medizinstudierende auch Grundschulklassen von der zweiten bis zur sechsten Stufe. Während vier Lektionen vermitteln sie Grundwissen über die menschliche Anatomie und Physiologie. Kinder der Unterstufen lernen die wichtigsten Körperorgane und das Blut näher kennen. Schüler der fünften und sechsten Klassen beschäftigen sich hingegen mit der Funktionsweise des Gehirns, der Augen und der Nieren.

Ein Mädchen und eine Studentin hören den Herzschlag eines Stoffhundes.

In Begleitung des eigenen Plüschtiers wirkt die Medizinwelt weniger einschüchternd. Bild: Instagram Teddybärspital Zürich

Nach einem kurzen Theorieteil wird das Gelernte mit Experimenten und Spielen verfestigt und getestet. Die jüngeren Schülerinnen lernen die stabile Seitenlage kennen und setzen sich mit Verband und Pflaster auseinander. Schüler der letzten Grundschulstufen lernen, kleine Wunden zu verarzten und mit den häufigsten Sportverletzungen umzugehen. Während des Unterrichts beantworten die Dr. Teds auch alle Fragen der Klasse, ob zur Medizin oder zum Berufsalltag im Gesundheitswesen.

Auf Eveeno können Eltern ihre Kinder für einen Besuch im Teddybärspital für 15 Franken anmelden. Dabei gehört auch der Name des mitzubringenden Plüschtiers, seine Tierart und seine Symptome aufs Anmeldeformular. Ein Postenlauf dauert zwei Stunden, ein Start ist am Donnerstag und Freitag um 14 Uhr möglich, am Samstag und Sonntag jeweils um 8:30, 9:30,13 oder 14 Uhr. Aufgrund der hohen Anfrage darf ein Kind nur einmal am Postenlauf teilnehmen, doppelte Anmeldungen werden direkt storniert. Für einen Schulbesuch können Lehrpersonen mit einer Mail an flying@tbs-zuerich.ch mit den Dr. Teds in Kontakt treten.

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