Ein Ausweg aus dem Bücherdschungel

Ausstellung «Die schönsten Schweizer Bücher»

Ein schön gestalteter Umschlag, ein reizvolles Titelbild oder doch ein auffälliges Seitenlayout? Das Bundesamt für Kultur kürt zum achtzigsten Mal die schönsten Schweizer Bücher. Die dazugehörige Ausstellung präsentiert die Gewinner und rückt das Verlagswesen ins Zentrum.

Es gibt Situationen, in denen sollte man ein Buch doch nach seinem Einband bewerten. Eine davon ist der jährliche Wettbewerb «Die schönsten Schweizer Bücher» vom Bundesamt für Kultur (BAK). Mit einer Ausstellung im Zürcher Helmhaus feiert die Auszeichnung für Buchgestaltung und -produktion in diesem Jahr sein 80-Jahr-Jubiläum. Im Fokus steht dabei natürlich der Jahrgang von 2023, wenn die Ausstellung am Donnerstag, 20. Juni, mit einer Vernissage eröffnet wird.

412 Bücher wurden für den Wettbewerb in Betracht gezogen. Eine fünfköpfige Jury, bestehend aus Grafikdesignerinnen, Autorinnen und Herausgebern, entschied sich letztendlich für 18 Bücher, die von einer aussergewöhnlichen Qualität und einem hohen Anspruch zeugten. Die Druck-Erzeugnisse decken dabei verschiedene Genres sowie drei Sprachen ab und stammen aus zahlreichen europäischen Ländern und den USA. Die Liste der Preisträgerinnen und Preisträger zeigt dabei auch, dass die Literaturwelt eine der internationalen Kollaboration ist. Einzig das Buch «Die Entstehung des heutigen Menschen» von Architekturhistoriker Sigfried Giedion lässt sich in den vier Bereichen Autor, Design, Druck und Verlag der Schweiz zuordnen.

Die Ausstellung öffnet am Freitag, Samstag und Sonntag jeweils um 10 Uhr und nur am Sonntag schliesst das Helmhaus bereits um 17 Uhr, statt wie sonst um 20 Uhr. Die schönsten Schweizer Bücher des laufenden Jahres sowie der letzten Jahrgänge sind zudem während der Ausstellungszeit im temporären Buchladen vor Ort erhältlich. Der Besuch der Ausstellung ist dabei kostenlos.

Auszeichnung für den St. Galler Dschungel

Neben den «Schönsten Schweizer Büchern» vergibt das BAK seit 1997 auch den Jan-Tschichold-Preis an eine Persönlichkeit, eine Gruppe oder eine Institution für hervorragende Leistungen in der Buchgestaltung. In diesem Jahr geht der mit 25’000 Franken dotierte Preis an Jungle Books. Jungle Books ist ein unabhängiger Verlag mit Sitz in St. Gallen, der 2015 von Samuel Bänziger (Grafikdesigner), Rosario Florio (Grafikdesigner), Olivier Hug (Programmierer) und Larissa Kasper (Grafikdesignerin) gegründet wurde. Der Verlag befasst sich hauptsächlich mit der zeitgenössischen Schweizer Kunst und Architektur.

«Die Publikationen von Jungle Books werfen einen klaren, präzisen Blick auf die Themen und den Kontext, aus dem sie stammen», heisst es in der Begründung der Jury. Zudem zeichnen sich die Publikationen durch eine hohe Qualität und Beständigkeit aus. Der Verlag werde dabei auch seiner Bedeutung als Arbeits- und Austauschplattform gerecht – der Buchdruck als interdisziplinäres Handwerk. Die Verleihung des Jan-Tschichold-Preises findet im Rahmen der Vernissage im Helmhaus am Donnerstag um 19 Uhr statt. Eine Übersicht aller ausgezeichneten Werke findest auf der Website des Kulturhauses.

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