Am Donnerstag und Freitag lädt der Verein Cinéma Lunaire zum Frischluftkino in Luzern ein. An beiden Abenden locken neben dem Richard-Wagner-Museum ein animierter Vorfilm – ausgezeichnet mit dem Innerschweizer Filmpreis 2023 – sowie jeweils ein Klassiker in voller Spielfilmlänge.
Am 6. und 7. Juli findet das kleine Open-Air-Kino, präsentiert durch den Verein Cinéma Lunaire, beim Richard-Wagner-Museum in Luzern statt. Dieses Jahr wird man unter dem Sternenhimmel im Vorprogramm mit dem Schweizer Animationsfilm «Manchmal weiss ich nicht wo die Sonne» überrascht, gefolgt von jeweils einem Klassiker in voller Filmlänge.
Am Donnerstag präsentiert der Verein als diesjährige Filmperle den Spielfilm «Gagarine», einen französischen Spielfilm aus dem Jahr 2020, produziert von Fanny Liatard und Jérémy Trouilh. Die Geschichte dreht sich um den 16-jährigen Youri, der in der titelgebenden Sozialbauwohnung Cité Gagarine in einem Pariser Vorort lebt, welche wie er nach Juri Gagarin, dem ersten Mann im All, benannt wurde. Als viele der Nachbarn beginnen aus den maroden Gebäuden der 60er-Jahre auszuziehen, da sie für den Abriss vorgesehen sind, ist er entschlossen, seine Heimat zu retten. Die Hausbesetzung verwandelt sich dabei schnell in ein fantastisches Abenteuer.
Am Freitag steht dann der US-amerikanische Spielfilm «Lost in Translation» von Sofia Coppola aus dem Jahr 2003 auf dem Programm. Dieser von Melancholie geprägte Film handelt vom gealterten, entfremdeten und lethargischen Filmstar Bob Harris, der für einen Whisky-Werbespot nach Tokio reist und dort auf die junge Charlotte (Scarlett Johansson) trifft, die ebenso verloren wie er zu sein scheint. Verbunden durch ihre Schlaflosigkeit in der fremden Stadt entwickelt sich trotz des Altersunterschieds eine ungewöhnliche Freundschaft und letztendlich sogar eine unerfüllte Liebe. Der Film wurde 2004 in der Kategorie «Bestes Drehbuch» mit dem Oscar ausgezeichnet und Schauspieler Bill Murrray erhielt für seine Rolle den Golden Globe.
Luzerner Animationskunst
An beiden Abenden wird als Vorprogramm der nur vierminütige Animationsfilm «Manchmal weiss ich nicht wo die Sonne» von Samantha Aquilino aus dem Jahr 2021 gezeigt. Die Regisseurin studierte Animation an der Hochschule Luzern, in diesem Jahr gewann ihr Abschlussfilm zudem den Innerschweizer Filmpreis. Hier geht es um die drei Tiere in Form eines Hummers, einer Katze, sowie eines Rehs und einen Menschen, der sich auf der Suche nach Anschluss nach draussen wagt und sowohl beim Reh als auch bei der Katze auf Ablehnung stösst. Auch wenn die Distanz klein erscheint, so scheint das Gefühl von Vertrauen und Selbstfindung weit entfernt zu sein. Der Mensch hofft nach den gescheiterten Annäherungsversuchen durch das Teilen eines Apfels letztendlich doch noch in die Nähe der Tiere zu gelangen. «Manchmal weiss ich nicht wo die Sonne» ist ein nicht zu Ende gedachter Satz, zurückführend darauf, dass wir manchmal selbst nicht wissen, wohin die Reise geht.
Das Frischluftkino beim Richard-Wagner-Museum kann am Donnerstag, 6. Juli, sowie am Freitag, 7. Juli besucht werden. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 21:30 Uhr, kurz nach dem Sonnenuntergang. Die Veranstaltung findet nur bei guten Wetterverhältnissen statt, Änderungen werden auf der Website publiziert. Es werden keine Platzreservationen angeboten, ausserdem findet vor Ort eine Kollekte durch den Verein Cinéma Lunaire statt. Das Sommercafé neben dem Museum versorgt das Publikum mit Getränken und Glace.