Käufliche Körper und warum wir teilen sollen

Fünfte Ausgabe des Zürcher Philosophie Festivals

Das Zürcher Philosophie Festival findet heuer vom 12. bis 14. Januar statt. Dies zum Thema «Kauf mich» – Nachdenken über Geld. Neuer Austragungsort bei der fünften Ausgabe ist das Kulturareal Mühle Tiefenbrunnen.

Fussballer werden für riesige Summen gehandelt, Prostituierte verkaufen ihren Körper und Klicks im Internet sind schon so etwas wie eine neue Währung geworden. Das sind nur ein paar Themen, über die sich Gäste und Publikum am nächsten Zürcher Philosophie Festival vom 12. bis 14. Januar die Köpfe zerbrechen und diskutieren.

Während der Kapitalist sein Geld arbeiten lässt, muss die Arbeiterin für Lohn ihre Lebenszeit verkaufen: Am Auftakttag des fünften Zürcher Philosophie Festivals spricht die Philosophin und Ökonomin Lisa Herzog von 20 bis 21.30 Uhr im Millers Theater mit der Moderatorin Barbara Bleisch über ihre Vision einer gerechteren Verteilung von Arbeit und Freiheit.

Grenzen beim Verkaufen des Körpers

Um «käufliche Körper» geht es am dritten Festivaltag, sprich am Samstag, 14. Januar: Ein Fussballprofi verkauft seine Beine an den nächsten Klub – und alle sind begeistert. Der Transfermarkt für Körperöffnungen dagegen ist ein Tabu. Ex-Fussballer Tranquillo Barnetta, die Philosophin und Prostituierte Salomé Balthus und die Bioethikerin Nikola Biller-Andorno diskutieren ab 18 Uhr im Millers Theater, welche Grenzen es beim Verkaufen von Körpern braucht und wer diese setzen darf.

Zwei Dutzend Veranstaltungen gibt’s am Festival insgesamt. Philosoph und Moderator Yves Bossart etwa seziert mit seinen Gästen das bedingungslose Grundeinkommen (Samstag, 20.30 Uhr, Millers Theater), während Denkfreudige beim philosophischen Speed-Dating Wildfremden gedanklich näher kommen (Samstag, 18.30 Uhr, Millers Bar). Auch Kinder dürfen mitphilosophieren und an einer eigenen Veranstaltung der Frage nachgehen: «Warum sollen wir teilen?» (Samstag, 14.30 Uhr, Café Kornsilo). Zudem findet erstmals eine Veranstaltung auf Englisch statt: «Eros Makes it Easy. The Idea of Erotic Capital» am Samstag ab 20 Uhr mit Catherine Hakim und Catherine Newmark.

Neuer Austragungsort

Geplant war das fünfte Zürcher Philosophie Festival im Kosmos, wo auch schon die vergangenen vier Austragungen stattfanden. Da das Kosmos Anfang Dezember 2022 unerwartet Konkurs anmelden musste und seine Türen per sofort schloss, mussten die Verantwortlichen schnell einen neuen Veranstaltungsort finden. Im Kulturareal Mühle Tiefenbrunnen wurden sie fündig. «Es war Liebe auf den ersten Blick», sagt Festivalleiter Urs Siegfried dazu.

Festivalleiter Urs Siegried

Initiator und Festivalleiter Urs Siegried. Bild: Sava Hlavacek

«Das Kulturareal Mühle Tiefenbrunnen ist nicht einfach ein neuer Veranstaltungsort, sondern ein wunderbares neues Zuhause für das Zürcher Philosophie Festival.» Es vereine alles, was sie sich für das Festival wünschten: Räume mit Charme und Charakter, Platz für alle Veranstaltungen unter einem Dach, ein gastronomisches Angebot mit Café, Restaurant und Bar, wo man beim Bier vor- und nachphilosophieren könne, und vor allem ein super Team, das mit seiner Gastfreundschaft das Herz erwärme.

Alle weiteren Informationen und Tickets findest du auf der Website des Festivals.

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