Vor über 40 Jahren gegründet, steigt vom 18. August bis 4. September auf der Landiwiese die nächste Ausgabe des Zürcher Theater Spektakels. Eine künstlerisch hochstehende Programmgestaltung, eine einzigartige Atmosphäre und ein aufgeschlossenes Publikum machen es zu einem gefragten Auftrittsort für Kunstschaffende aus der ganzen Welt.
Nachdem das Zürcher Theater Spektakel bereits im Jahre 1980 als internationales Treffen freier Theater gegründet wurde, entwickelte es sich anschliessend äusserst rasant zu einem kulturellen Anlass, welcher eine internationale Anziehungskraft entwickeln konnte. Heute gehört es zu den wichtigsten europäischen Festivals für darstellende Künste in zeitgenössischer Form und wird von den OrganisatorInnen auch als «Zürichs fünfte Jahreszeit» bezeichnet.
Dieser Aspekt beinhaltet auch, dass das Verstehen der deutschen Sprache keine Voraussetzung für einen Besuch ist, sodass sich das Festival auf unterschiedliche Arten entdecken lässt: Das eigentliche Festivalprogramm wird von unterschiedlichen Aktivitäten und Angeboten begleitet, welche die einzelnen Vorführungen ergänzen, kontextualisieren oder die Möglichkeit bieten, sich mit Inhalten und Themen vertieft auseinanderzusetzen.
Acht Spielstätten inklusive Werfthalle und Rote Fabrik
Das Festival dauert 18 Tage, vom 18. August bis zum 4. September, und findet auf der Landiwiese statt. Das parkartige Gelände direkt am Zürichsee umfasst bis zu acht eigens errichtete Spielstätten unterschiedlicher Grösse. Darüber hinaus werden die Werfthalle sowie die Bühnen des Kulturzentrums Rote Fabrik bespielt.
Farben und Formen sind Trumph bei Lia Rodrigues Companhia de Danças. Bild: Sammi Landweer / Facebook Zürcher Theater Spektakel
Aufführungen unter freiem Himmel, frei zugängliche Installationen und künstlerische Interventionen auf dem Gelände sowie die festivaleigenen Restaurants und Bars lassen die Landiwiese während des Anlasses zu einem weit über Zürich hinaus reichenden Anziehungspunkt für Kulturinteressierte und Nachtschwärmer werden. Im Zusammenspiel mit dem Programmangebot machen sie das Zürcher Theater Spektakel zu einem lebendigen, attraktiven Kulturfest, an dem sich die Open-Air-Saison noch einmal von ihrer schönsten Seite zeigt.
Highlights aus dem Programm
Die Programmleitung des Festivals lädt jährlich rund 40 Gruppen sowie Einzelkünstlerinnen und -künstler aus der ganzen Welt ein, deren Arbeiten durch inhaltliche Relevanz, formale Eigenständigkeit, innovativen Charakter und künstlerische Ambition überzeugen. Ein Teil des Budgets steht für festivaleigene Produktionen oder Koproduktionen zur Verfügung. Dabei werden Projekte bevorzugt, die in einem engeren Zusammenhang mit dem Festival stehen.
Zu den diesjährigen Highlights gehören:
- Phia Ménard & Cie. Non Nova (Frankreich) «LaTrilogie des Contes Immoraux (pour Europe)»: Es grenzt an Grössenwahn, eine Performance zu Schöpfung und Untergang einer Zivilisation. Doch mit «Die Trilogie der unmoralischen Geschichten (für Europa)» schafft es Phia Ménard einmal mehr, grosse, wirkmächtige Bilder auf die Bühne zu bringen.
Wann und wo: 18. Und 19. August, jeweils 19:30 bis 22:30 Uhr, Werft
- Samara Hersch & Lara Thoms (Australien) «Please Stand»: 2018 weigerte sich die Schülerin Harper Neilson in Australien, für das Singen der Nationalhymne aufzustehen. Sie meinte, dass längst nicht alle Menschen auf diesem Kontinent frei wären, wie es die Hymne so eifrig behauptet. Dieser Verweigerungsakt löste eine nationale Debatte um die Bedeutung von Nationenbildung, Zugehörigkeit und Ausschluss aus.
Wann und wo: 18. bis 20. August, jeweils 19:30 bis 20:30 Uhr, Nord - Lia Rodrigues Companhia de Danças (Brasilien) «Encantado»: Früchte, Meerestiere, Himmelskörper, Insekten – in ihrem neusten Stück lässt Lia Rodrigues, eine der aktuell bedeutendsten ChoreografInnen Südamerikas, die in bunte Tücher gehüllten MitgliederInnen ihrer Companhia de Danças immerzu neue Formen annehmen. Stellte ihre 2019 am Zürcher Theater Spektakel präsentierte Performance «Fúria» ein bildgewaltiges Mahnmal wider die gewalttätigen Ungerechtigkeiten Südamerikas dar, ist «Encantado» eine farbenfrohe Feier von Tradition, Leben und Natur, deren positive Energien sich mit Nachdruck auf ihre ZuschauerInnen überträgt.
Wann und wo: 28. bis 30. August, jeweils 19 bis 20 Uhr, Nord
Samara Hersch und Lara Thoms laden im Anschluss an die Vorstellung am 19. August zum Publikumsgespräch. Bild: Pier Carthew / Facebook Zürcher Theater Spektakel
Das ganze Programm sowie alle weiteren Informationen zum Theater Spektakel findest du auf der Website. Tickets können dort online sowie an der Abendkasse erworben werden.